© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/03 05. September 2003

 
Meldungen

Weniger Umweltschutz wegen US-"Blackout"

WASHINGTON. Die US-Regierung hat - als Reaktion auf den großen Stromausfall am 14. August - die Umweltauflagen für etwa 17.000 Kraftwerke und Raffinerien gelockert. Damit können ältere Kraftwerke modernisiert werden, ohne daß dabei neue Anlagen zur Luftreinhaltung eingebaut werden müssen. Ein Unternehmen könne nun eine Anlage durch eine identische ersetzen, solange es die Emissionsgrenzwerte nicht überschreite, erläuterte der Sprecher der US-Umweltbehörde EPA, Jeff Holmstead. Die Luftverschmutzung werde auf diese Weise nicht zunehmen. Nach den Vorgaben darf ein Fünftel einer Anlage auf einmal modernisiert werden. Umweltschützer kritisierten, Kraftwerke im Mittleren Westen und im Süden der USA dürften jetzt weiter ungestraft Millionen Tonnen Schadstoffe ausstoßen, die Krankheiten bei den Bürgern verursachten. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer drohte mit einer Klage gegen die US-Regierung. Eine Aufrüstung des maroden US-Stromnetzes würde laut einer Studie des Electric Power Research Institute (EPRI) die Verbraucher etwa 100 Milliarden Dollar kosten. Ursache des "Blackouts" sei eine langjährige Vernachlässigung der privatisierten Infrastruktur.

 

Kofi Annan warnt vor Wasserknappheit

DUSCHANBE. Uno-Generalsekretär Kofi Annan hat wegen der weltweit zunehmenden Wasserknappheit einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem kostbaren Rohstoff angemahnt. "In der ganzen Welt sinken die Menge und die Qualität des Wassers als Folge von Umweltverschmutzung, Verschwendung und Mißmanagement", hieß es in einer letztes Wochenende auf der UN-Wasser-Konferenz in Duschanbe verlesenen Erklärung Annans. Experten aus 50 Entwicklungs- und Schwellenländern berieten bei der Konferenz in der tadschikischen Hauptstadt über die Folgen der zunehmenden Wasserknappheit. Der tadschikische Präsident Emomali Rachmonow sagte, insgesamt eine Milliarde Menschen leide mittlerweile unter der Wasserknappheit. 97 Prozent des Erdwassers ist Salzwasser, nur drei Prozent Süßwasser. Nur ein Drittel davon steht als Trinkwasser zur Verfügung. Dramatisch sei die Lage in Ägypten, Saudi-Arabien, dem Irak und den Palästinensergebieten, wo sich die Wasservorräte bis 2025 halbieren, so UN-Experte Marvat Tallawy.

 

GEEA-Zeichen hilft beim Energiesparen

BERLIN. Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Einführung des US-Energiesparzeichens "Energy Star" in der EU kritisiert. Das GEEA-Zeichen der Group for Energy Efficient Appliances, eines Zusammenschlusses europäischer Energieagenturen, sei in vielen Fällen anspruchsvoller, die damit ausgezeichneten Geräte seien energiesparender. Die qualitativen Ansprüche an die Energieeffizienz der Bürogeräte sind beim GEEA-Zeichen oft fortschrittlicher. Das UBA empfiehlt deshalb Herstellern und Verbrauchern, das GEEA-Symbol verstärkt zu beachten. Für Büro- und Kommunikationsgeräte sowie Unterhaltungselektronik müsse es eine Pflicht zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs geben. Notwendig sei, die Kennzeichnung an die Entwicklung der Technik anzupassen.

 

Zahl der Woche

184 Publikumsfonds sind allein im ersten Halbjahr 2003 geschlossen worden. Im gesamten Jahr 2002 waren es 197 Wertpapierfonds, deren Vermögen unter die Rentabilitätsgrenze gesunken war, die Verluste schrieben oder mit anderen Fonds fusionierten.

(Quelle: Stiftung Warentest)


 
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