© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/03 05. September 2003

 
Zitate

"Wenn es eben richtig ist, daß Kinder unsere Zukunft sind, dann müssen diejenigen, die persönlich viel dazu beitragen - also die Eltern - stark unterstützt werden. Das bedeutet eben auch eine finanzielle Unterstützung. (...) Wir brauchen auch eine moralische Unterstützung. (...) Die ideale Lebensform sind nicht die 'Dinks', wie es im Amerikanischen heißt - 'double income, no kids' -, sondern es ist die Familie mit Kindern. Wenn wir die nicht mehr als Basis unserer Gesellschaft haben, wird die nächste Generation darunter leiden, denn das Humankapital fehlt. Wenn es nicht durch andere Aspekte wie zum Beispiel physisches Kapital oder eben Nachschulen des vorhandenen Kapitals ersetzt oder ergänzt wird, werden wir unseren Lebensstandard nicht halten können."

Georg Milbradt, CDU-Ministerpräsident von Sachsen, im Deutschlandfunk am 25. August

 

 

"Die Landesregierung ist schuldensüchtig. 595 Millionen Euro 2004 und 550 Millionen Euro 2005 sollen diese Sucht befriedigen - zunächst, denn wir wissen alle, daß die Schulden dieses und nächstes Jahr noch weiter wachsen werden. Rot-Grün verschuldet das Land wie ein Trinker, der die Einsicht in die eigene Erbärmlichkeit nüchtern nicht ertragen kann. Auf Entzug will sie ganz verzichten: Sie gibt das Ziel auf, den Haushalt auszugleichen."

Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein, in einer Pressemitteilung vom 27. August

 

 

"Die Bundeswehr, die kaum noch Personal und Geld hat, soll ihren Isaf-Einsatz jetzt auch in den Norden Afghanistans, nach Kundus, ausweiten. (...) Hier soll ein Stück der Brücke repariert werden, die im Verhältnis zu den USA im Vorfeld des Irak-Kriegs zusammengebrochen ist. Wahrscheinlich hofft Bundeskanzler Gerhard Schröder auch, sich Entlastung beim Wiederaufbau des Irak zu verschaffen, wo das gewünschte UN-Mandat in weiter Ferne ist. Unsere Sicherheit wird also nicht am Hindukusch verteidigt, wie Struck in seiner Bundeswehrstrategie meint. Es geht um politische Bereinigung. Dafür dürfen 250 Mann Weihnachten wieder am Hindukusch feiern.

Jörg Bischoff, Chefredakteur, in der "Südwest Presse" vom 28. August

 

 

"Die Briten züchteten einheimische Eliten heran, um den Großteil der Verwaltung an sie zu delegieren. Mit nur 1.000 Beamten und 70.000 Soldaten konnten sie so Hunderte Millionen auf dem indischen Subkontinent regieren. Sie schickten nur ihre besten Leute nach Übersee, ausgewählt nach rigorosen Tests und mehrmonatigen Sprachkursen. (...) Donald Rumsfeld hat seinen Männern einen Blitzkrieg versprochen, einen Jubelempfang in Bagdad, einen raschen Regimewechsel. Statt dessen sitzen sie nun seit neun Monaten schwitzend im Sand fest, frustriert, angefeindet, der örtlichen Sprache nicht mächtig, und verstehen nicht, warum sie als Befreier zu Zielscheiben geworden sind."

Sibylle Hamann, Publizistin, im Wiener Nachrichtenmagazin "Profil" 35/03


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen