© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/03 19. September 2003

 
Täuschen und tricksen
Islam I: Udo Ulfkotte warnt vor den Methoden der Extremisten
(idea)

Der Islam-Experte, Buchautor und Journalist Udo Ulfkotte hat davor gewarnt, die Gefahren durch den Islamismus in Europa zu unterschätzen und zu verharmlosen.

"Wenn ich Politiker und Kirchenvertreter heute auf Veranstaltungen sehe, wo sie Islamisten die Hand schütteln, dann bin ich eigentlich ganz froh, keine Kinder zu haben", sagte der bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätige Redakteur in einem Interview mit dem Christlichen Medienmagazin pro in Wetzlar. Zwar lagerten im Bundeskriminalamt ganze Schrankwände voller Berichte über Islamisten, aber es fehle der Wille in der Politik, den Kampf gegen die Hintermänner des Islamismus als eine "neue Großbaustelle" aufzunehmen. Ulfkotte zufolge handelt es sich nicht nur um zehn oder 20 Gruppen, die man verhaften müßte. In beinahe jeder deutschen Kleinstadt gebe es heute Unterstützer des Islamismus. Nach Einschätzung des Journalisten nimmt die Zahl der Europäer zu, die nach dem Verlust des eigenen Wertesystems islamistischen Bauernfängern in die Netze liefen. "Konvertiten zählen in Deutschland zu den radikalsten Islamisten." Ulfkotte geht davon aus, daß es langfristig auch in Europa zu Terroranschlägen islamistischer Kreise kommen wird.

Der Autor war in den vergangenen Monaten aufgrund seines Buches "Der Krieg in unseren Städten - Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern" von Dutzenden islamischer Verbände verklagt worden. Wer in Deutschland über Islamisten öffentlich berichte, gerate schnell von vielen Seiten unter Druck, so Ulfkotte. Er warnt davor, Islamisten "brav Pfötchen" zu geben.

Ihr Ziel bestehe darin, auf der ganzen Welt Kalifate zu gründen, also Staaten, in denen ein Stellvertreter Allahs politisch, wirtschaftlich, religiös und juristisch das letzte Wort hat.

Viele Journalisten hielten das für Hirngespinste, weil islamististische Ideologen "in Gesprächen täuschen, tricksen und lügen". Er könne, so Ulfkotte, Journalisten nicht mehr ernst nehmen, die zugleich die Worte Islam und Toleranz in den Mund nähmen. "Der Islam ist alles, nur nicht wirklich tolerant." 


 
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