© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/03 19. September 2003

 
Meldungen

Neues Konzept für RAF-Ausstellung

BERLIN. Für die umstrittene RAF-Ausstellung in Berlin liegt jetzt ein neues Konzept vor. Da nach dem Streit um eine Mystifizierung der Terrororganisation Rote Armee Fraktion eine Gegenüberstellung von Kunst und Historie nicht mehr möglich sei, solle es nun um den Niederschlag von Terror in der Kunst gehen, heißt es in dem Papier des Berliner Ausstellungshauses "Kunst-Werke". Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) erklärte, jetzt müßten das neue Konzept und der Förderantrag intensiv geprüft werden. Der Hauptstadtkulturfonds wollte ursprünglich am Montag dieser Woche erneut über die Förderung der im November 2004 geplanten Ausstellung beraten. Laut Weiss ist mit dem überarbeiteten Konzept der Kunst-Werke Berlin e.V. der alte Antrag vom Tisch, der im Januar 2003 Grundlage der Förderentscheidung von 100.000 Euro war. In dem neuen Papier heißt es, der Zugang zu den damaligen Ereignissen solle mit einer zeitgenössischen Kunstausstellungs-Konzeption möglich werden. Dazu seien Archiv- und Informationsräume, eine Sammlung von Büchern und Publikationen sowie Diskussionsforen vorgesehen. Angehörige hatten wie zahlreiche Politiker scharf gegen die Ausstellung protestiert. Im ersten Konzept unter dem Titel "Mythos RAF" sahen sie die Gefahr einer Mystifizierung der RAF.

 

Unverständnis für englische Werbesprüche

KÖLN. Englische Werbesprüche werden von den Konsumenten nicht oder kaum verstanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Kölner Endmark AG. Gegenstand der Befragung waren zwölf derzeit in der Werbung kommunizierte Aussagen in englischer Sprache. Mehr als die Hälfte der 14- bis 49jährigen, der eigentlichen Hauptzielgruppe der Werber, verstanden zehn dieser Sprüche nicht in vollem Umfang. Sogar kurze Reklamemitteilungen wie "Be inspired" (Siemens mobile) konnten nur 15 Prozent der über 1.100 Befragten korrekt übersetzen. Schlußlicht mit acht Prozent bildete der Energiekonzern RWE mit "One Group. Multi Utilities", während "Every time a good time" (McDonald's) und "There's no better way to fly" (Lufthansa) immerhin noch von über 50 Prozent annähernd korrekt übersetzt werden konnten. "Es ist peinlich, wie wir uns anbiedern und die deutsche Sprache zerstören. Manager, Werber und PR-Macher wollen sich wohl den Anschein des Weltbürgertums geben. Das kommt im Ausland sehr schlecht an. Sie sehen die Deutschen als die ewigen Schleimer, die sich unterwürfig vermeintlichen Trends anschließen", kritisiert Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins für Deutsche Sprache.

 

Mehr Aussteller auf Buchmesse erwartet

FRANKFURT/MAIN. Nach dem deutlichen Einbruch 2002 kann sich die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr wieder auf steigende Ausstellerzahlen freuen. Wie der Direktor der Buchmesse, Volker Neumann, erklärte, haben sich für die diesjährige Messe bislang 20 Aussteller mehr angemeldet als im vergangenen Jahr. Die Zahl der deutschen Aussteller legte um 350 zu. Die Ausstellungsfläche vergrößerte sich den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent. Bisher liegen der Buchmesse - dessen Gastland in diesem Jahr Rußland ist - Neumann zufolge 6.400 Anmeldungen von Einzelausstellern aus insgesamt 104 Ländern vor, davon knapp 2.600 aus Deutschland. Insgesamt werden 270.000 Besucher aus mehr als 80 Ländern erwartet.

 

Sprach-Pranger

"Mind-Body-Medizin"
Medizinisches Therapiekonzept, das auf die Gesundheit für Leib und Seele ausgerichtet ist.


 
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