© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/03 26. September 2003

 
JF intern
Ein Verb auf Abwegen

Das Interview der JUNGE FREIHEIT mit der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach (JF 39/03), hat die gegenwärtig neu entfachte Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen maßgeblich mitbewirkt. Dpa schickte das Interview als Meldung zusammengefaßt über den Ticker, die FAZ widmete ihm eine eigene Meldung auf ihrer Titelseite, und "Großkopfeten" wie FDP-Chef Westerwelle sahen sich veranlaßt, sich dazu zu äußern. So weit, so gut.

Doch leider mischte sich auch ein Mißton in die Freudenstimmung, denn bedauerlicherweise ist uns ein Mißgeschick passiert. In dem Gespräch machte Frau Steinbach dem SPD-Politiker Markus Meckel heftige Vorwürfe: Weil er sich nicht gegen das Zentrum habe "durchsetzen" können, habe er "andere Wege gesucht" und in Polen "Ängste geschürt". "Bestellter" Protest? Ganz ohne Zweifel. Und so haben wir das dann auch in einer weiteren Frage genannt. Schließlich wurde aber das Wort "bestellt" aus logischen Gründen - allerdings nach der Autorisierung, also ohne Frau Steinbach zu fragen - von einer Frage in eine andere verschoben. Wenn sich damit auch an der Schärfe der Kritik an Meckel nichts geändert hat, so bedauern wir den von Frau Steinbach zu Recht monierten, formalen Fehler doch. Moritz Schwarz


 
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