© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/03 10. Oktober 2003

 
Meldungen

Kanzler für Kohle und gegen Atomkraft

BERLIN. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich dazu bekannt, ohne Abstriche am Ausstieg aus der Atomenergie festzuhalten. "Das bleibt so", erklärte er letzte Woche auf der Jahrestagung des Rates für nachhaltige Entwicklung in Berlin. "Wir können aber auch nicht gleichzeitig aus der Kernenergie und der Kohle aussteigen", warnte der SPD-Chef. Vielmehr müsse die Kohle auf viele Jahre das Rückgrat der heimischen Energieproduktion bilden. Allerdings müsse der Wirkungsgrad bei der Verstromung von Kohle und ihre Sauberkeit verbessert werden. Eine effizientere Kohletechnologie könne auch im internationalen Maßstab eine große Rolle spielen. Auch dem Ausbau der erneuerbaren Energien komme ein hohes Gewicht zu: "Es gibt überhaupt keinen Grund, diese sehr erfolgreiche Strategie prinzipiell in Frage zu stellen oder zu ändern", sagte Schröder. "Die erneuerbaren Energien werden in Zukunft einen wachsenden Anteil an der Energieversorgung übernehmen." Ihr Ausbau müsse aber ökonomisch vernünftig vorgenommen werden.

 

Gen-Lebensmittel bei Metro-Gruppe kritisiert

DÜSSELDORF. Greenpeace hat dem Metro-Konzern vorgeworfen, er wolle "im Gegensatz zu den meisten deutschen Lebensmittelherstellern genmanipulierte Nahrung durchsetzen". Die Umweltschutzorganisation forderte bei einer Aktion in Düsseldorf den Handelsriesen (Real/Extra/Kaufhof) zu einem "klaren Nein zu Genfood" auf. Greenpeace liege ein internes Protokoll eines Treffens zwischen Metro und den Gentechnik-Konzernen Monsanto und Bayer vor. Danach sollten auch Tengelmann (Plus/Zielpunkt/Kaiser's) und Aldi in die Pro-Gentechnik Kampagne einbezogen werden. "Metro macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie und täuscht seine Kunden", kritisierte Greenpeace-Gentechnikexperte Alexander Hissting letzte Woche. Metro-Sprecher Albrecht von Truchseß hielt dagegen, daß laut Angaben des Bundesverbraucherministeriums "60 bis 70 Prozent der auf dem deutschen Markt vertriebenen Lebensmittel in irgendeiner Weise mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind". Die Metro-Gruppe engagiere sich "weder für noch gegen genveränderte Lebensmittel", erklärte Truchseß. Die "Grüne Gentechnik" sei inzwischen in "der agrarischen Rohstoff- und Lebensmittelherstellung bereits in vielen Teilen der Welt verbreitet".

 

Deutsches Bier ist weiter Exportschlager

WIESBADEN. Deutsches Bier entwickelt sich immer mehr zum Exportschlager. Im ersten Halbjahr 2003 wurden 5,3 Millionen Hektoliter Gerstensaft für 363,1 Millionen Euro ausgeführt - das waren 6,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt letzte Woche mit. Größter Absatzmarkt ist die EU. Nach Italien stieg die wertmäßige Ausfuhr um 18 Prozent auf etwa 91 Millionen Euro, es folgen Großbritannien (47,7 Millionen Euro), Spanien (21,8) und Frankreich (21,6). In die USA wurde Bier im Wert von 77,5 Millionen Euro exportiert.