© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/03 10. Oktober 2003

 
Zitate

"Ich bin als Muslim davon überzeugt, daß der Islam mehr ist als die Frage des Kopftuchs. Und ich würde mein Kind nicht von einer Kopftuchträgerin unterrichten lassen und möchte auch die Moscheen in islamischen Ländern sehen und nicht in Deutschland. (...) Wer in Deutschland das Kopftuch in deutschen Schulen und Universitäten toleriert, der sollte auch die Einführung der von der Scharia vorgesehenen Strafen wie Auspeitschung, Amputation und Steinigungen in Betracht ziehen. (...) Im absurden Deutschland ist alles möglich."

Namo Aziz, Publizist, in der "Zeit" vom 1. Oktober

 

 

"Die mit der Globalisierung einhergehende kulturelle und soziale Veränderung braucht Zeit. Daher liegt der Schlüssel zur Lösung der Konflikte in der Begrenzung der Zuwanderung. Das müssen auch die Wirtschaftsverbände und ihre Sprecher in den politischen Parteien begreifen. Die zu uns kommenden Menschen anderer Kulturkreise sollten bereit sein, auf unsere Lebensweise Rücksicht zu nehmen. Ich fände es auch mehr als unpassend, wenn eine deutsche Lehrerin darauf bestünde, in einer arabischen Schule mit Minirock und gepierctem Nabel Unterricht zu erteilen."

Oskar Lafontaine, ehemaliger SPD-Vorsitzender, in der "Bild"-Zeitung vom 29. September

 

 

"Seit dem Beginn der zweiten Intifada ... wird aber Arafat in einer suggestiven Kampagne als Oberterrorist dämonisiert, mit dem man nicht verhandeln kann, weil er im Grunde nur eines will: die Juden ins Meer treiben. Diese Idee ist zwar wahnhaft. Aber es ist ein Wahn mit Methode. Daß die von Selbstmordbombern terrorisierte und traumatisierte israelische Gesellschaft diesen Propaganda-Unsinn Scharons glaubt, mag noch verständlich erscheinen. Daß die amerikanische Regierung die Lügen über Arafat zur Grundlage ihrer Nahost-Politik macht, kann nur erschrecken. Daß aber in der internationalen Medienöffentlichkeit nicht ein unisoner Aufschrei der Empörung zu vernehmen ist, wenn der Mord an Arafat beschlossen wird, muß erschüttern."

Georg Hoffmann-Ostenhof im Wiener Magazin "Profil" 39/03

 

 

"Die Amerikaner sind nicht in der Lage, jener Mehrheit der Iraker, die zumindest froh über das Ende des Horrorregimes Saddam Husseins war, ein halbwegs erträgliches Leben zu bieten. Im sunnitischen Zentrum ist ein Guerillakrieg im Entstehen, den die Amerikaner nicht gewinnen können. Der Ölreichtum ist nicht verwertbar, weil ständig Pipelines gesprengt werden. (...) Im schiitischen Süden arbeiten Radikale erfolgreich an der Errichtung eines Gottesstaates. Die 'Demokratisierung des Irak als Modell für die ganze Nahostregion' ist nicht einmal in Ansätzen absehbar und wahrscheinlich bereits tot. (...) Der Irak wird das Grab für US-Ansprüche eines 'demokratischen Imperialismus'."

Hans Rauscher, Publizist, im Wiener "Standard" vom 23. September