© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de 43/03 17. Oktober 2003
 


Zitate

"Die von Alt-Kanzler Helmut Schmidt diagnostizierte Weinerlichkeit ist eher ein Problem der Politik als der Ostdeutschen. Kaum ein westdeutscher Politiker widerstand noch bis vor kurzem der Versuchung, sich durch warmherziges Unterstreichen der ostdeutschen Sonderrolle zu profilieren (...) Was die Menschen angeht, so haben gerade die Ostdeutschen in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Energie und Mobilität bei der Suche nach Arbeit und Erwerb an den Tag gelegt. Was darüber hinaus an sozialen Verwerfungen bleibt, ist nicht Weinerlichkeit, sondern bittere Realität."

Ralf Schuler in einem Kommentar der "Märkischen Allgemeinen" vom 13. Oktober

 

 

"Von Tag zu Tag wird deutlicher, daß der von Washington eingesetzte Verwalter Paul Bremer nicht in der Lage ist, die Probleme zu lösen. In den USA sind das Außenministerium, das Pentagon und der Geheimdienst CIA sich uneinig über die zu verfolgende Strategie. Die Amerikaner hatten den Sturz von Saddam Hussein militärisch bis ins Detail geplant. Aber seit der Einnahme Bagdads wird nur noch improvisiert. US-Präsident George W. Bush macht nicht klar, ob er den Irak in ein Protektorat verwandeln oder den Irakern die Souveränität zurückgeben will. Solange dies nicht geklärt ist, wird die ohnehin dramatische Lage sich weiter verschlechtern."

Kommentar der spanischen Tageszeitung "El Mundo" vom 13. Oktober

 

 

"Die französische sozialistische Partei hat viele Probleme. Sie muß die Idee annehmen, daß der Kapitalismus nicht sterben wird. Es ist eine Frage von Psychoanalyse. Sie können es nicht akzeptieren. Die Altermondialisten sagen zu ihnen: Sie haben verraten. - Ja, wir haben einen Fehler begangen, antworten sie. Was müssen wir dann machen? - Marx noch einmal von vorn lesen?"

Jacques Delors, ehemaliger Präsident der europäischen Kommission, in "Le Monde" vom 4. Oktober 2003

 

 

"Im 21. Jahrhundert gibt es immer noch einen Religionskrieg in Europa. Er ist ganz friedlich, denn er findet nur in den diplomatischen Kanzleien und in den gedämpften Gängen der Tagungszentren statt. Er ist trotzdem verbissen. (...) Streitgegenstand ist die Einführung einer expliziten Erwähnung des Christentums in der Liste der Werte, aus denen Europa entstand. Seit Beginn der Verhandlungen hat Jacques Chirac seine Ablehnung jeder Erwähnung der christlichen Werte klargemacht."

Luc de Barrochez, Journalist, in "Le Figaro" vom 6. Oktober 2003

 

 

"Es gibt gravierende Mängel. Wir haben uns die On-Board-Units angeschaut. Sie sind nicht gut abgeschirmt. (...) Es basiert auf GPS. Wir in der Schweiz haben das jahrelang getestet und uns dann dagegen entschieden. (...) Jeder kann es ohne technische Mittel blockieren, und die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, daß LKW-Fahrer bei so etwas sehr erfinderisch sind."

Ernst Uhlmann, Fabrikant Schweizer Mautgeräte, im Interview mit dem "Focus" 42/03


 
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