© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/03 14. November 2003

Zitate

"Kritik an Israel ist ein weites Betätigungsfeld für Menschen, die sich ... von ihrem historischen Hintergrund entlasten oder ... von purem Antisemitismus motiviert sind, der sich hinter der Bezugnahme auf den Nahostkonflikt zu verbergen versucht. Aber auch die Gegenseite ist bekannt: der Versuch, eine faktenorientierte Diskussion über den Nahostkonflikt zu verhindern, indem man den Diskutierenden antisemitische Motive unterstellt, wenn sie das nicht tun, was man bei einem anderen Land keinesfalls tun dürfte: einem eher rechts angesiedelten politischen Mainstream nach dem Mund reden."

Gudrun Harrer im Wiener "Standard" vom 5. November

 

 

"Zum Glück gibt es den Osten. Vom Altersdurchschnitt bis zum Arbeitsaufkommen, von der Bevölkerungszahl bis zum Intelligenzquotienten, von der Kaufkraft bis zur Zahl der Schulen - seit mehr als zehn Jahren schrumpft die ostdeutsche Gesellschaft. (...) Eine Chance für die Linke: Wer Alternativen zur Wachstumsphilosophie anbieten will, muß sich mit Schrumpfung auseinandersetzen. Der Osten ist dafür quasi das Labor ..."

Nick Reimer in der "Tageszeitung" vom 8./9. November

 

 

"Vieles spricht sogar dafür, daß Juden als Kollektiv dümmer sind als Nichtjuden, weil sie nicht begreifen können oder wollen, daß sie mit ihren Nettigkeiten gegen den Furor der Antisemiten nichts auszurichten vermögen. Im Gegenteil, sie reizen die Antisemiten um so stärker, je mehr sie sich Mühe geben, sie zu besänftigen. Dazu gehört auch, daß Juden sich gern als Opfer darstellen. Was historisch richtig ist, aber in der Gegenwart zu völlig absurden Verrenkungen führt."

Henryk M. Broder, Journalist, im "Spiegel" 46/03

 

 

"Wie kleinkariert die Republik eine nationale Herausforderung wie die Olympiabewerbung anpackt. Hinter der Kandidatur von Paris steht ganz Frankreich, hinter der von Istanbul die Türkei und hinter der von Rio de Janeiro selbstverständlich Brasilien. Und in Deutschland? Noch nicht einmal Sachsen hat sich einig hinter seine Bewerberstadt gestellt. Nationales Olympisches Komitee und Deutscher Sportbund tragen ihre Rivalitäten rücksichtslos auf dem Rücken der Kandidatur aus. Sport und Politik wiederum beharken sich kräftig untereinander. Erst diese Konstellation hat den Nährboden dafür geschaffen, daß die deutsche Bewerbung an den Rand des Abgrundes rutschen konnte."

Uwe Müller in der Tageszeitung "Die Welt" vom 10. November

 

 

"Volkes Stimme setzte beim Telefon-Internet-SMS-Showdown lieber Kandidaten wie Bach, Goethe und Marx auf die Finalistenpodeste. Was uns das lehrt? Daß der gemeine Deutsche ... eben doch auf seine Dichter, Denker und Tonsetzer schwört? Oder eher, daß die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf dem besten Wege sind, die Lufthoheit über den Boulevard des Flachsinns zu erobern?"

Albrecht Thiemann in der "Märkischen Allgemeinen" vom 10. November


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