© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/03 21. November 2003

Meldungen

RAF-Terrorist: In Haft ein Kind gezeugt?

BERLIN. Der RAF-Terrorist Andreas Baader soll als Häftling im Gefängnis Stuttgart-Stammheim mit einer seiner Rechtsanwältinnen ein Kind gezeugt haben. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf den damaligen Stammheimer Vollzugsbeamten Horst Bubeck. Das Mitglied der Roten-Armee-Fraktion habe um die Jahreswende 1976/77 regelmäßig Sexualverkehr mit einer seiner Verteidigerinnen gehabt, zitierte das Blatt Bubeck, der von 1974 bis 1977 für die Bewachung der RAF-Häftlinge in Stammheim verantwortlich war. Die Frau habe Baader schließlich von ihrer Schwangerschaft berichtet. Daraufhin sei es zum Streit gekommen, und der Terrorist habe sich von der Anwältin getrennt. Nur wenige Wochen vor Baaders Selbstmord im Oktober 1977 habe die Frau, die weiterhin andere Mandanten in Stammheim betreut habe, ihr Kind entbunden, sagte Bubeck laut Focus. Den Namen der Frau wolle der ehemalige Vollzugsbeamte auf keinen Fall preisgeben.

 

Deutschland liefert USA Terroristen aus

BERLIN. Deutschland hat zwei Jemeniten an die USA ausgeliefert, denen Unterstützung der islamistischen Extremistenorganisation al-Qaida vorgeworfen wird. Ein Flugzeug der US-Luftwaffe habe die beiden Männer am Sonntag am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen aufgenommen und nach New York gebracht, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Hildegard Becker-Toussaint am Montag in Frankfurt. Die Bundesregierung hatte die Auslieferung der mit internationalem Haftbefehl gesuchten Jemeniten zuvor unter zwei Bedingungen gestattet: Sie dürfen in den USA nicht zum Tode verurteilt und auch nicht vor ein Militärgericht gestellt werden. Dies schließt auch eine Unterbringung auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo auf Kuba aus, wo die Gefangenen nicht der regulären amerikanischen Rechtsprechung unterstehen und ohne Anklage oder Zugang zu Anwälten zum Teil über lange Zeit festgehalten werden.

 

Polizeivertrag mit Österreich steht

BERLIN. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und sein österreichischer Kollege Ernst Strasser (ÖVP) haben einen neuen "Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und de Republik Österreich über die grenzüberschreitende Gefahrenabwehr und in strafrechtlichen Angelegenheiten" unterzeichnet. Dieses Abkommen beinhaltet unter anderem auch die Übermittlung und den Abgleich von DNA-Profilen im Zuge laufender Ermittlungs- oder Strafverfahren sowie bei vermißten Personen oder unbekannten Todesopfern. Der Vertrag sei ein "Wegweiser" für künftige Abkommen. Schily lobte die "hervorragende Zusammenarbeit".


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