© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/03 21. November 2003

Zitate

"Darf die Schule nicht-muslimischen Eltern vorschreiben, daß ihre Töchter den Turnunterricht besuchen müssen, während sie es zu respektieren hat, wenn muslimische Eltern ihren Töchtern die Teilnahme verbieten? (...) Gehört es zum Recht auf freie Religionsausübung, Frauenrechte unter Berufung auf angebliche religiöse Gebote beschränken zu lassen? Tatsache ist, daß zahlreiche muslimische Schülerinnen es begrüßen würden, wenn sie dem familiären Kopftuchzwang wenigstens in der Schule (durch entsprechende Vorschriften) entkommen könnten."

Elfriede Hammerl, Publizistin, im Wiener Magazin "Profil" 46/03

 

 

"Es gibt zwar zehn verschiedene politische Parteien, aber die vertreten mehr oder weniger den gleichen Standpunkt. Alle sind für die EU, und Kritik wird quasi nur unter der Hand geübt. Wir haben einen Außenminister, der, sobald er Kritik an der israelischen Gewalt im Gaza-Streifen übt, vom Ministerpräsidenten zurückgepfiffen wird. Die Öffentlichkeit hat Angst, daß Finnland als antisemitisch gelten könnte. (...) Das führt zu einem stromlinienförmigen Politikverständnis."

Eicca Toppinen, Cellist der Rockgruppe "Apocalyptica", im Musikmagazin "Rockhard" 12/03

 

 

"Wer gegen Bushs Kriegspolitik ist, wird in der Bundesrepublik nach seinem Antiamerikanismus gefragt, hängt laut PDS 'alten Gewißheiten' (Petra Pau) nach und ist im antideutschen Gesinnungskosmos ein Antisemit erster Größe."

Arnold Schölzel, Chefredakteur, in der Tageszeitung "Junge Welt" vom 13. November

 

 

"Ein Parlament und seine Mitglieder sind nicht Durchlauferhitzer und Verstärker dessen, was sie für 'Volkes Stimme' halten. Sie haben wenn schon keine Vorbild-, so doch eine Leitfunktion. (...) Ja, Demokratie braucht Tabus. Gerade in Deutschland."

Stephan Hebel, stellvertretender Chefredakteur, in der "Frankfurter Rundschau" vom 11. November

 

 

"Das Mahnmal ist überflüssig und gefährlich wie ein Kropf. Auf Dauer droht es, Deutschen und Juden die Luft zum Miteinanderleben zu rauben. Der gegenwärtige Baustopp, ein Akt der Hysterie, sollte als Menetekel verstanden werden. Laßt ab von der Fertigstellung des Mahnmals!"

Rafael Seligmann in der "Badischen Zeitung" vom 3. November

 

 

"Es wäre ein schwerer Schlag für das Klima unserer Beziehungen, wenn das Projekt der Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, verwirklicht würde. Persönlichkeiten in Deutschland und Polen haben vorgeschlagen, daß wir nicht nur über die Geschichte sprechen, sondern im breiten europäischen Rahmen auch über Vertreibungen der jüngsten Zeit. (...) Manche Vorstöße erwecken den Eindruck, die Geschichte sollte uns trennen."

Wlodzimierz Cimoszewicz, polnischer Außenminister, im Interview mit dem "Tagesspiegel" vom 9. November


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