© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/03 12. Dezember 2003

Meldungen

Immer mehr Fahrer unter Drogeneinfluß

LÜNEBURG. Immer häufiger Drogen am Steuer vor allem bei jungen Autofahrern hat die Polizei bei einer groß angelegten Verkehrskontrolle in elf Bundesländern festgestellt. Allein in Niedersachsen stieg die Zahl der Fahrten unter Drogeneinfluß um 37,5 Prozent, wie die Bezirksregierung Lüneburg, die den Großeinsatz koordiniert hatte, am Wochenende mitteilte. Insgesamt 3.524 Polizisten hatten von Freitag, 12.00 Uhr, bis Samstag, 12.00 Uhr, 74.501 Fahrer auf Alkohol- oder Drogeneinfluß überprüft. 6.614 Fahrer mußten den Angaben zufolge einen Alco-Test machen. Gegen 294 erstatteten die Polizisten eine Anzeige wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluß. Bei den Kontrollen nahm die Polizei 27 Personen fest und ordnete bei 284 Fahrern Bluttests an, darunter 47 wegen Drogenverdachts. In einem Fall war der Betroffene so betrunken, daß er zum Alco-Test unfähig war. Das höchste Alkoholergebnis wurde im Landkreis Rotenburg gemessen: Der Autofahrer hatte 2,78 Promille im Blut. Die Polizei zog 144 Führerscheine ein und stellte 48mal Betäubungsmittel sicher.

 

Mitteldeutsche Schüler mehr drogengefährdet

POTSDAM. Mitteldeutsche Schüler greifen häufiger zur Zigarette und zu illegalen Drogen als ihre Altersgenossen im Westen. Während dort 44 Prozent der 15- und 16jährigen regelmäßig rauchen, sind es im Osten der Bundesrepublik mehr als die Hälfte der Schüler dieses Alters. Dies ergab eine Studie des Münchner Instituts für Therapieforschung, aus der am Dienstag die Brandenburgische Landesstelle gegen Suchtgefahren zitierte. Mehr als 80 Prozent der Ost-Schüler hatten Tabak schon mal probiert, im Westen waren es 75 Prozent. Der Behörde zufolge ist in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin mit 35 Prozent auch der Anteil der Jugendlichen am höchsten, die bereits Erfahrungen mit illegalen Drogen hinter sich haben. Dabei liegt Cannabis weit vorn, das knapp 32 Prozent der Schüler bereits konsumiert haben. Amphetamine haben bereits etwa sechs Prozent, Ecstasy etwa fünf Prozent und LSD etwa vier Prozent der Schüler in den neuen Bundesländern ausprobiert.

 

Deutsche Unternehmen nicht familienfreundlich

BERLIN. Familienpolitik ist den meisten Firmen in Deutschland nicht so wichtig. Bei einer Umfrage erklärten 50,4 Prozent der Firmen, entsprechende Maßnahmen im Betrieb seien eher unwichtig. 701,1 Prozent der Geschäftsführer und Personalleiter schätzten die Bedeutung des Themas sogar als eher gering ein. Nur 37,8 Prozent sehen eine aufsteigende Tendenz in den letzten Jahren und schätzen ihr eigenes Unternehmen als gutes Beispiel für Familienfreundlichkeit ein. Das teilte Familienministerin Renate Schmidt (SPD) in Berlin mit. 1,9 Prozent der Unternehmen verfügten über einen betriebseigenen Kindergarten. Diesen Anteil will Schmidt bis auf zehn Prozent steigern. Dies solle im Rahmen einer "Allianz für Familie" geschehen, getragen von Unternehmern, Gewerkschaften und Familienverbänden.

 

Karl Lehmann mahnt zu Sozialreformen

BONN. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat eine rasche Entscheidung über die geplanten Sozialreformen angemahnt. Die aktuelle Unübersichtlichkeit und der rasche Wechsel von Konzepten in der Politik, insbesondere bei den Sozialreformen, verwirre die Menschen, erklärte er laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des Fernsehsenders Phoenix. "Deswegen müßte jetzt eigentlich eine gediegene Phase rascher Entscheidungen kommen", forderte Lehmann.


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