© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/03 12. Dezember 2003

Zitate

"Ist es nicht möglich, die deutsche Sprache zu Hause aktiv zu verteidigen, wie es bei uns ... mit der Landessprache geschieht? Nach unseren Beobachtungen haben in Deutschland und Österreich Werbung und Medien keine sprachlichen Auflagen und können ungehindert die Bürger beeinflussen, einen sprachlichen Verbraucherschutz gibt es offenbar nicht. Wir sind sehr betroffen. Eine der Kernfragen der offiziellen Sprachenpolitik ist die Pflege und Weiterentwicklung des muttersprachlich-kulturellen Erbes. Sie schützen vorbildlich Ihre Umwelt und Ihre schönen Fachwerkhäuser, aber die schöne deutsche Sprache ist es nicht wert, geschützt zu werden? Die Sprache Goethes, Kants und Brechts ist Teil des Weltkulturerbes, das wir gemeinsam verteidigen müssen."

Reinis Bahs, Vorsitzender des lettischen Deutschlehrerverbands, in "Baltische Briefe" 11/2003

 

 

"Ich finde es gefährlich, wenn 'politisch korrekte' Geschichtslehrer versuchen, die Tatsachen zu verdrehen. (...) Bei uns will man die amerikanischen Gründungsväter nicht mehr Gründungsväter nennen, weil das angeblich frauenfeindlich ist. (...) Die Leute verblöden dermaßen, daß sie nicht mehr in der Lage sind, Geschichte zu verstehen und aus ihr zu lernen."

Jon Schaffner, Gitarrist der US-Band "Iced Earth", im Interview mit der Szenezeitschrift "Rock Hard" 01/04

 

 

"Von solchen Gesprächen halte ich nichts. Diese Interviews auf der Straße: 20 Leute ansprechen, diejenigen aussuchen, die die eigene Meinung wiedergeben, eine Gegenstimme dazu, damit es objektiv klingt - das ist reine Manipulation."

Peter Scholl-Latour, Nahost-Experte, in "rtv" 50/2003

 

 

"Niemand darf US-Medien so einfach übernehmen, weshalb der Australier Rupert Murdoch Amerikaner werden mußte. Kein Ausländer darf US-Rüstungskonzerne kaufen, da ist das nationale Interesse der Weltmacht vor. (...) Die amerikanische Risikokapitalfirma KKR kaufte den Rüstungsbetrieb MTU. (...) Die Politiker sollten den Mut haben, bei feindlichen Übernahmen aus dem Ausland auch nein zu sagen. Natürlich ist es etwas anderes, ob EU-Banken anklopfen, deren Regierungen ähnliche Interessen wie die deutsche haben, oder ob die Aufkäufer aus Übersee kommen."

Robert von Heusinger, Publizist, in der "Zeit" 50/03

 

 

"Die Deutschen wollen mit einem Mahnmal den Holocaust unvergeßlich machen. Das ist eigentlich nicht meine Sache. Für mich ist das überflüssig, besonders in einer Zeit, in der der Antisemitismus in einer anderen Form wieder da ist und in Europa wieder lebendig wird. (...) Die öffentlichen Reden, die öffentlichen Mahnmale, die finde ich institutionalisiert. Und für mich ist das nicht nachvollziehbar, warum eine Firma nicht mitwirken darf. Ich finde das ganze so gekünstelt."

Imre Kertész, Literaturnobelpreisträger, im Interview mit der "Märkischen Allgemeinen" vom 4. Dezember


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