© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/04 02. Januar 2004

Meldungen

Hamburger Polizei hebt Drogenring aus

HAMBURG. Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift des Zollfahndungsamtes Hamburg und des Hamburger Landeskriminalamtes (GER) ermittelt in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hamburg seit September 2003 gegen den 20jährigen Bobo S. aus Guinea-Bissau und seinen gleichaltrigen Landsmann Alimou B. Den Beschuldigten wird der Schmuggel und Handel mit Heroin, Crack und Streckmittel im Kilobereich vorgeworfen. Rund 40 Beamte von Zoll und Polizei sowie der Staatsanwaltschaft vollstreckten im Dezember fünf Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg sowie Haftbefehle gegen die beiden 20jährigen. In umfangreichen Ermittlungen konnten die Fahnder der gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zoll und Polizei Personen in Hamburg identifizieren, die im großen Stil in einer sogenannten Crack-Küche Kokain in Crack umwandeln und aus dieser Wohnung heraus an schwarzafrikanische Zwischenhändler liefern.

 

Entführte Touristen sollen selbst bezahlen

BERLIN. Nach der Entführung von zwei deutschen Radtouristen in Iran haben Abgeordnete aller Bundestagsparteien den beiden Männern unverantwortlichen Leichtsinn vorgeworfen. Die Tourismussprecherin der SPD-Fraktion, Brunhilde Irber, nannte es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel "absurd, da hinzufahren". Die Tourismusexperten wollen die Frage nach mehr Eigenbeteiligung von Entführungsopfern erneut auf die politische Tagesordnung setzen. "Ich bin dezidiert dafür, sich von diesen Leuten hinterher wiederzuholen, was zu holen ist", stellte der FDP-Abgeordnete Ernst Burgbacher in dem Magazin für den Fall klar, daß Reisehinweise des Auswärtigen Amtes mißachtet würden. "Wer den Kick will, muß auch bereit sein, fürs Risiko zu zahlen", verlangte die christdemokratische Politikerin Maria Michalk.

 

Synanon: Rauschgift-Süchtige immer jünger

BERLIN. Das Berliner Drogen-Selbsthilfe-Projekt Synanon weist in einem Bericht auf die alarmierende Tatsache hin, daß die Rauschmittel-Konsumenten immer jünger werden. Eine europaweite Studie habe ergeben, daß Alkoholexzesse bei 15- bis 16jährigen Schülern weit verbreitet seien. Auch der riskante Trend zum Konsum von mehreren Suchtmitteln nehme zu. Zehn Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 24 Jahren zeigten "mißbräuchliche", sechs Prozent sogar "abhängige" Konsummuster, so Synanon in einem Bericht. Alarmierende Folge einer solchen Entwicklung sei, daß die "Lebenskompetenzen" wie beispielsweise Schulabschluß, Berufsausbildung oder Arbeitsleben der jungen Abhängigen immer geringer werden. Synanon kündigte an, auch das eigene Selbsthilfe-Programm auf die neue Situation einzustellen, beispielsweise mit der Ermöglichung von Berufsausbildung und Praktika in den eigenen Zweckbetrieben. Zur Zeit werden drei Jugendliche ausgebildet.


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