© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/04 02. Januar 2004

Meldungen

Kein Zuwachs an Kindergartenplätzen

WIESBADEN. Die Zahl der Kindergartenplätze in Deutschland stagniert. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, lag die Zahl der Betreuungsplätze für drei- bis sechsjährige Kinder Ende 2002 mit 2,5 Millionen knapp ebenso hoch wie vier Jahre zuvor. Damit reicht das Angebot für 90 Prozent der Kinder. Das sogenannte Platz-Kind-Verhältnis hat sich demnach seit 1998 nicht verändert. Allerdings stieg das Angebot an Ganztagsplätzen in dem Zeitraum um 25 Prozent auf 914.000. Damit gibt es für 33 Prozent der Kinder ein Ganztagsangebot. Weiterhin schlecht sieht es dagegen bei den Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren aus: Hier reicht das Angebot rein rechnerisch nur für 8,5 Prozent der Altersgruppe. Die Zahl der Krippenplätze stieg demnach zwischen 1998 und 2002 um 14 Prozent auf 190.395. Das entspricht aber laut Statistikamt nur 85 Plätzen für 1.000 Kinder.

 

Familie bleibt wichtige Altersvorsorge

BERLIN. Die Familie bleibt einer Studie zufolge die wichtigste Altersvorsorge. "Der Familienpakt funktioniert", erklärte Familienministerin Renate Schmidt in Berlin bei der Vorstellung der Untersuchung. Die bisherige Diskussion über Generationengerechtigkeit sei zu stark ökonomisch orientiert gewesen. Die "Horrorvision" von der Belastung der jungen Generation durch die Alten gehe an der Realität vorbei. Die Studie des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts befragte 2.000 Bundesbürger nach ihren Beziehungen zu den verschiedenen Generationen. Institutsleiter Horst Opaschowski zog eine durchweg positive Bilanz: Entgegen dem von den Medien beschworenen Krieg der Generationen sei die Familienbindung so stabil wie keine andere soziale Beziehung.

 

Jugendliche legen Wert auf gutes Benehmen

HAMBURG. Benehmen und Disziplin gehören nicht zu den Stärken der meisten Kinder. Wenn aber Kinder über die eigene Erziehung bestimmen könnten, würde immerhin ein Fünftel sich selbst gutes Benehmen beibringen, wie eine Umfrage der Zeitschrift Eltern for family unter 1.562 Kindern zwischen zehn und 19 Jahren ergab. "Mir wären Höflichkeit und Rücksicht wichtig, weil Jugendlichen immer wieder unterstellt wird, sie seien rücksichtslos", erklärt etwa eine 18jährige Gymnasiastin ihr Erziehungsziel. Aber auch Verantwortungsbewußtsein, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit sind Tugenden, auf die fast 20 Prozent der Kinder achten würden, wenn sie sich selbst erziehen müßten. Immerhin 15 Prozent gaben Hygiene und 14 Prozent Friedfertigkeit und Respekt vor Frieden als wichtige Werte an. Als Ergebnis der Selbst-Erziehung erhoffen sich 29 Prozent gute Schulleistungen. Ein gesundheitsbewußtes Leben wollen 20 Prozent erreichen, 16 Prozent der Befragten wollen lernen, auf Alkohol, Drogen und Rauchen zu verzichten.

 

Kirche veranstaltet Lesben-Tagung

BAD BOLL. Eine kirchliche Tagung speziell für Lesben stieß auf heftige Proteste. Zum Thema "Mutter Courage grüßt ihre Töchter" lud die Evangelische Akademie Bad Boll Lesben ein, Methoden zur eigenen Selbstvergewisserung kennenzulernen. Außerdem wurde ein "Boller Lesbenpreis zur Zivilcourage" vorgestellt. Arbeitsgruppen befaßten sich unter anderem mit dem öffentlichen Auftreten von Lesben sowie der Gestaltung von lesbischen Segnungsfeiern. Nach Angaben des Präsidenten der württembergischen Landessynode, Horst Neugart, erwecke die Tagung zu Unrecht den Eindruck, daß die Kirche eine gleichgeschlechtliche Lebensweise akzeptiere. Es gehe nur um eine "faire Darstellung unterschiedlicher Positionen".


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