© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/04 02. Januar 2004

Zitate

"Die amerikanischen Besatzer sind unzivilisiert und brutal. Sie gaben vor, Saddam und sein System stürzen zu wollen, aber sie haben den irakischen Staat zerstört. Das Volk ist diese Art von Freiheit nicht gewohnt. Es gibt geheime Hände, die das Land zerstören wollen. Es sind ausländische Hände im Spiel, die das amerikanische Projekt im Irak zum Scheitern bringen wollen, damit es die Amerikaner nicht anderswo neu auflegen. Die Folgen badet die irakische Bevölkerung aus." 

Ziad Mahmoud Rashid al Ani, Theologieprofessor in Bagdad, im Magazin "Profil" 50/03

 

 

"Sofern Geschichtswissenschaft ernst gemeint ist, betreibt sie die Revision der vielen, aus den Interessen und Moden späterer Zeiten collagierter Geschichtsbilder. Wissenschaft legt bloß. Sie zerstört liebgewonnene Fiktionen." 

Götz Aly in der "Berliner Zeitung" vom 18. Dezember

 

 

"Wenn sich die deutsche Gesellschaft mit einer solchen Beständigkeit in der Vergangenheit aufhält, dann scheint sie dort etwas zu suchen, was sie im Gegenwärtigen nicht mehr finden kann. (...) Die aktuellen Errinnerungsdebatten leben davon, daß sie sich in kein kollektives Gedächtnis mehr einspeisen wollen. (...) Dieses Erinnern weist nicht mehr auf eine verdrängte Vergangenheit, sondern auf eine Zukunft, die man nicht wahrnehmen will, weil dafür keine vertrauten Begriffe zur Verfügung stehen" Dieter Rullff in der Zeitschrift "Neue Gesellschaft / Frankfurter Hefte", Ausgabe 12 /2003

 

 

"Das einzige Wunder unserer Tage ist in der Abneigung der kommentierenden politischen Klasse beschlossen, im Berliner Pallawatsch eine prinzipielle Krise der parlamentarischen Demokratie zu diagnostizieren. Das mag unter anderem daran liegen, daß es antiparlamentarische Denker vom Kaliber eines Carl Schmitt nicht mehr gibt, sondern daß sich im engen Korridor der politischen Korrektheit kaum jemand auffälliger als der Nachbar bewegen kann." 

Michael Naumann, Herausgeber, in der "Zeit" 50/03

 

 

"Die Debatte um Kerneuropa ist aber auch die Folge eines Erweiterungsprozesses, der anscheinend an bislang verdrängte Grenzen stößt. Polens destruktives Verhalten war wohl nur ein Auslöser dafür. Wer jetzt für eine zügige Erweiterung bis hin zur Türkei argumentiert, müßte gleich zugeben, daß er bestenfalls für eine Zollunion und nicht für eine handlungsfähige Gemeinschaft als Ausdruck einer vielfältigen Integration eintritt. Denn die inneren Widersprüche scheinen auf absehbare Zeit kaum bewältigbar." 

Josef Cap, Geschäftsführender SPÖ- Klubvorsitzender, im Wiener "Standard" vom 17. Dezember

 

 

"Die Crux der deutschen Ausländerpolitik besteht darin, daß sie bis heute nicht für die Ausländer gemacht wird, sondern für die deutschen Wähler." 

Heribert Prantl in der "Süddeutschen Zeitung" vom 11. Dezember


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