© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/04 09. Januar 2004

Meldungen

Herta Müller erhält Adenauer-Literaturpreis

BERLIN. Die rumäniendeutsche Autorin Herta Müller wird mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2004 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird am 16. Mai in Weimar verliehen. Die Laudatio hält Joachim Gauck, der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, in seiner heutigen Funktion als Vorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie". Die 1953 in Rumänien geborene und 1987 nach Deutschland geflüchtete Schriftstellerin habe sich in ihren Romanen und Essays mit der Diktatur und der Tätergeneration der Eltern sowie mit dem Aufbruch nationaler Minderheiten in Osteuropa intensiv auseinandergesetzt, begründete die Jury der Stiftung ihre Wahl. Als "Chronistin des Alltagslebens in der Diktatur" habe sie gegen verordnetes Denken und entmündigtes Sprechen protestiert. Die Auszeichnung der Adenauer-Stiftung wurde bisher unter anderen an Sarah Kirsch, Walter Kempowski, Hilde Domin, Günther de Bruyn, Thomas Hürlimann, Louis Begley und Norbert Gstrein verliehen. Preisträger im vergangenen Jahr war Patrick Roth.

 

Mehr Journalistengetötet als im Vorjahr

NEW YORK. Im vergangenen Jahr haben weit mehr Journalisten ihren beruflichen Einsatz mit dem Leben bezahlt als 2002. Nach Angaben der internationalen Organisation Committee to Protect Journalists (CPJ) in New York wurden weltweit 36 Journalisten getötet, die meisten von ihnen im Irak-Krieg. 2002 waren laut CPJ 19 Medienvertreter getötet worden. Insgesamt 13 Journalisten aus verschiedenen Ländern kamen den Angaben zufolge im Irak-Krieg um, darunter der deutsche Journalist Christian Liebig vom Nachrichtenmagazin Focus. Auch nach dem offiziellen Ende des Krieges bleibt der Irak nach Einschätzung erfahrener Kriegsberichterstatter "der gefährlichste Einsatzort", erklärte die CPJ-Direktorin Ann Cooper. Während Reporter im Irak meist bei Kampfhandlungen umkamen, seien Journalisten in anderen Ländern wegen ihrer Berichterstattung zu Opfern gezielter Anschläge geworden. Allein auf den Philippinen seien fünf Reporter getötet worden, die über Korruptionsfälle berichtet oder die Regierung kritisiert hätten. In Rußland sei der Chefredakteur einer unabhängigen Zeitung ermordet worden, der kriminelle Machenschaften aufdeckte.

 

Jakob Augstein kauft Buchverlag

HAMBURG. Der Spiegel-Erbe Jakob Augstein, zuletzt Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, hat den Hamburger Buchverlag Rogner & Bernhard gekauft. Dies meldet der Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche Kontakter. Rogner & Bernhard kooperiert eng mit dem Buchversand Zweitausendeins. Hauptgesellschafterin des 1968 gegründeten Verlags war bisher die Verlegerin Antje Landshoff-Ellermann.


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