© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/04 16. Januar 2004

Meldungen

Hamburg: Zweiter Terrorprozeß endet

HAMBURG. Im zweiten Hamburger Terrorprozeß hat die Anklage die Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis für den Marokkaner Abdelghani Mzoudi gefordert. Die Bundesanwaltschaft sieht es als erwiesen an, daß der 31jährige, der seit vier Wochen auf freiem Fuß ist, von Anfang an zur Gruppe um den Terrorpiloten Mohammed Atta gehörte, deren Ziele kannte und ihre Vorbereitungen zu den Anschlägen vom 11. September unterstützte. Mzoudi habe sich der Beihilfe zum Mord in über 3.000 Fällen und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung schuldig gemacht, hieß es im Schlußplädoyer. "Wer in derart hohem Maß Unrecht auf sich geladen hat, kann deshalb nur mit der gesetzlich vorgesehenen Höchststrafe bestraft werden", erklärte Bundesanwalt Walter Hemberger am Schluß des 170 Seiten starken Plädoyers.

 

Terrorverdächtige in Stuttgart überprüft

STUTTGART. Nach der Warnung vor einem Terroranschlag auf das Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg haben Sicherheitsbehörden nach Angaben des Südwestrundfunks einen Verdächtigen in Stuttgart überprüft. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP bestätigte sich bei der Überprüfung der Person der Terrorverdacht jedoch nicht. Zwei Namen von Männern, die für einen möglichen Terroranschlag nach Deutschland eingereist seien, hatte der amerikanische Geheimdienst CIA deutschen Behörden genannt, berichtete der SWR vergangene Woche. Ein in Stuttgart wohnender Türke sei ins Visier der Ermittler geraten. Man konnte ihm allerdings keine Terror-Kontakte nachweisen.

 

Hohmann-Unterstützer wieder im Dienst

RECKLINGHAUSEN. Der wegen der Unterstützung von Martin Hohmann heftig kritisierte Hans Knoblauch arbeitet wieder für den CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Marschewski. Knoblauch war zuvor bereits Leiter des Wahlkreisbüros des Abgeordneten. Knoblauch wurde zum Verhängnis, daß er im Schaufenster des Wahlkreisbüros die Rede Hohmanns ausgehängt hatte. Hinzugefügt hatte er den Satz: "Man darf in Deutschland nicht mehr die Wahrheit sagen." Knoblauch war daraufhin nur knapp einem Ausschluß aus der CDU entgangen.

 

"Blick nach Rechts" kurz vor der Pleite?

BERLIN. Das SPD-eigene Antifaschismus-Organ Blick nach Rechts (BNR) stellt nach 24 Jahren seine Druckausgabe ein. Dies kündigte der BNR-Chef Helmut Lölhöffel kurz und knapp im Editorial der aktuellen Ausgabe an. Als Grund für die faktische Einstellung der bislang 14tägig erscheinenden Publikation gab Lölhöffel unter neben den veränderten "Informationsgewohnheiten" auch "Kostengründe" an. Als Entschädigung kündigt er dafür "mehr und schnellere Informationen" im Internet an.


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