Zitate

"Gelungene Elitenbildung schließt unumgänglich die Kultivierung des vermeintlich Nutzlosen ein. Sind Assyriologen oder Theologiehistoriker nicht ebenso nutzlos wie Opernsänger oder Ballettänzer? Eliteuniversitäten sind gerade darin elitär, daß hier Freiheit von ökonomischen Verwertungszwängen institutionalisiert ist."

Friedrich Wilhelm Graf, Professor für Evangelische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, in der "FAZ" vom 14. Januar

"Otto Schily ist nicht nur der erste sozialdemokratische Innenminister seit 1928, er ist auch der erste Innenminister seit 1945, der einen Monolog vor dem eigenen Spiegelbild mit dem demokratischen Diskurs verwechselt. (...) Wer mit den Arbeitsabläufen im Bundesinnenministerium ein wenig vertraut ist, der weiß, daß Schily sein Ministerium nicht führt, sondern kommandiert, daß er die Nähe zu seinen Mitarbeitern begehrt wie der Teufel das Weihwasser und daß er keinen Satz ernster meint als den Witz: 'In meinem Haus hat jeder die Freiheit zu tun, was ich sage.'"

Christian Bommarius in der "Berliner Zeitung" vom 14. Januar

"Ich werde als Mitglied der Bundesversammlung einen Kandidaten oder eine Kandidatin nicht deshalb wählen, weil sich irgendwo in der Republik zwei oder drei Leute getroffen und sich die Wahl in die Hand versprochen haben. Ich bin frei gewählter Abgeordneter eines deutschen Parlaments."

Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionsvorsitzender von Schleswig-Holstein, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 14. Januar

"Die Stationierungs- oder Stabilisierungskraft ist das, was die Bundeswehr seit langem macht. (...) Darin haben die längerdienenden Wehrpflichtigen eine ausgesprochen gute Rolle gespielt. Wir könnten ohne diese weder im Kosovo noch in Bosnien und vielen anderen Bereichen diese lange Durchhaltefähigkeit beweisen. (...) Dieses Potential gewinne ich nur aus allen Berufs- und Gesellschaftsschichten über das Weiterbestehen des allgemeinen Wehrpflicht."

Hans Frank, Vizeadmiral und Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, im Deutschlandfunk am 13. Januar

"Wenn die Amerikaner jetzt darangehen, mit der ihnen eigenen Energie neue Raumtransportsysteme zu entwickeln, ist nicht auszuschliessen, daß sie sich bald einen großen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschafft haben werden. Vor gut 20 Jahren wurden Präsident Reagans 'Star Wars'-Phantasien namentlich in Europa verspottet und als absurd abgetan. Tatsächlich sind sie nie Wirklichkeit geworden. Aber sie haben in wichtigen Bereichen der Sensor- und Kommunikationstechnik so folgenschwere Durchbrüche gebracht, daß einzig die Amerikaner heute fähig sind, einen modernen Krieg zu führen."

Kommentar der "Neuer Zürcher Zeitung" vom 16. Januar