JF intern
Satirischer Volltreffer

Nach Angaben von Chefredakteur Dieter Stein fühlte er sich am letzten Dienstag an alte Zeiten in Potsdam erinnert. Man saß vor dem Rechner und starrte wie ein Kaninchen auf die Schlange. Die Zeit wird knapper, man kommt aber trotzdem nicht recht voran. Irgendwann nachts zwischen zwei und drei Uhr war es - oder vielmehr: waren wir - geschafft. Hat es sich denn gelohnt? Immerhin zeigte schon die Titelseite, daß wir uns zum Jubiläum viel vorgenommen hatten und die taz in den Genuß einer richtigen feindlichen Übernahme kam. Erste Reaktionen von Lesern verliefen vielversprechend. Damit auch der "feindlich Übernommene" was davon hat, verteilten wir kurzerhand ein paar Exemplare der Satire-taz vor dem Redaktionsgebäude in der Kochstraße. Einmal in der "Höhle des Löwen" das Licht anknipsen, sozusagen. Schau an, schau an, man riß uns die Zeitungen fast aus der Hand und wertete sie postwendend aus - für taz-Verhältnisse sogar ziemlich wohlwollend.

Ob der von uns deponierte Zeitungshalter samt aktueller JF allerdings noch im "Café Sale e Tabacchi" unter den Redaktionsräumen hängt, in welchem sich die Mitarbeiter der Tageszeitung einen Cappucino oder einen Latte macchiato hinterpfeifen, das ist uns nicht bekannt. Steffen Königer