© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/04 26. März 2004

Meldungen

Fehlende Netzschalter kosten Milliarden Euro

BERLIN. Anläßlich der Messe CeBIT hat das Umweltbundesamt (UBA) die Hersteller von Unterhaltungselektronik scharf kritisiert. Viele neue Geräte verbräuchten auch im Leerlauf Energie, über 3,5 Milliarden Euro pro Jahr würden so nutzlos verschwendet - Tendenz steigend. Das betreffe nicht nur Geräte in Bereitschaft (rote Stand-by-Anzeige), sondern auch solche, die ausgeschaltet sind und trotzdem Strom verbrauchen, teilte das UBA letzte Woche mit. Manche Geräte besäßen gar keinen Schalter (Steckernetzteile), andere ließen sich mit dem Geräteschalter nicht gänzlich vom Netz trennen und verbräuchten ständig Strom. Ein Gerät, das im Bereitschaftsbetrieb ständig 50 Watt an Leistung aufnehme, koste fast 70 Euro auf der Stromrechnung. Das UBA fordert deshalb, jedes Elektro- und Elektronikgerät müsse einen Netzschalter haben, der einfach zugänglich, gut sichtbar und eindeutig gekennzeichnet ist. Ein so ausgeschaltetes Gerät dürfe keinen Strom verbrauchen: "Aus muß auch wirklich aus sein!" Das UBA fordert daher eine Pflichtkennzeichnung zum Stromverbrauch.

 

Schwere Wahlschlappe für Verdi in Berlin

BERLIN. Der DGB-Gewerkschaft Verdi ist eine wichtige Position im Personalrat der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) abhanden gekommen. Bei der Personalratswahl (PR) letzte Woche halbierte sich die Zahl der Sitze, so daß Verdi jetzt auf einen Koalitionspartner angewiesen ist. Nur ein Drittel der Mandate stehen Verdi zu. 2000 hatten DAG und ÖTV gemeinsam noch zwei Drittel der Mandate errungen. Nach der Wahl erklärte ein Verdi-Vertreter, für die Wahl des PR-Vorsitzenden werde kein eigener Kandidat ins Rennen gehen. Es wird damit gerechnet, daß Verdi ein Bündnis mit dem Beamtenbund eingehen wird, der sein Wahlergebnis verbessern konnte. Gewinner der Wahl ist eine Freie Liste, die erstmals angetreten ist. Stabilisiert hat sich der konservative Deutsche Angestellten und Handelsverband (DHV). DHV-Landeschef und BfA-Personalrat Klaus Gröbig sagte der JF: "Dies ist ein epochales Ereignis, weil die monopolistische Stellung von Verdi nun der Vergangenheit angehört." Die BfA ist der größte Arbeitgeber Berlins.

 

Jährlich 20 bis 30 Wirbelstürme

HAMBURG. Über die unterschätzte Tornadogefahr berichtet die aktuelle Deutschlandausgabe des National Geographic Magazin. Die jährlich 20 bis 30 Wirbelstürme richteten große Schäden an. Im Vergleich zu den tornadogefährdeten USA würde Deutschland damit dort zu den zehn meistgefährdeten US-Bundesstaaten zählen. Auch in der Intensität kämen die deutschen Tornados den US-Pendants gleich. Im Januar 2004 verursachte ein Tornado im Kreis Stade bei Hamburg Schäden von über einer halben Million Euro. Ob Tornados in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben, lasse sich noch nicht mit Sicherheit sagen.


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