© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/04 26. März 2004

Zitate

"Nur Journalisten, Politiker und Theologen jedweder Konfession nutzten exklusive Voraufführungen für Kommentare nach dem frei umgedeuteten Gebot: Ihr sollt euch lieber kein Bild machen neben dem unseren! Folglich warnte Landesbischof Huber vor einer 'Spirale der Grausamkeit', konstatierten seine katholischen Kollegen zuviel Blut und zuwenig Heil. Worauf boshaft zu erwidern wäre: Gerade daß sich Gibsons cineastische Bibel-Lektüre dem Niveau Evangelischer Akademien entzieht, könnte ja ihr Vorzug sein. Um das abzukürzen: Es ist nur recht, daß sich jeder sein eigenes Bild machen kann."

Frank Kallensee in der "Märkischen Allgemeinen" vom 17. März

 

 

"Türkische Studentinnen ohne Kopftuch, geschminkt wie ihre deutschen Altersgenossinnen, werden von türkischen Männern im Vorbeigehen als Huren beschimpft. Es soll türkische Geschäfte in Berlin geben, in denen Frauen ohne Kopftuch nicht mehr bedient werden. (...) Wie muß sich eine das Kopftuch ablehnende Migrantin fühlen, die sich vor schlimmsten familiären Übergriffen in ihrer Heimat mit ihren Kindern nach Deutschland gerettet hat und die ihre Kinder nun in die Obhut einer Kopftuch tragenden Lehrerin geben soll?"

Ehrhart Körting, Berliner SPD-Innensenator, in der Tageszeitung "Die Welt" vom 17. März

 

 

"Der Westen war der Meinung, Rußland sei nur 80 Jahre lang von den Kommunisten besetzt gewesen, ansonsten seien die Russen wie andere Europäer auch. (...) Erst später merkten die Westler, daß ihr Bild vom anderen nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte, und daß Russen andere Vorstellungen von Arbeit, Glück und Freiheit haben. Rußland braucht einen weitsichtig denkenden Politiker, der thematisiert, warum dieses Land mit dieser Bevölkerung so unproduktiv ist."

Viktor Jerofejew, russischer Schriftsteller, im "Spiegel" 12/04

 

 

"Der Wählermarkt ist so in Bewegung, wir haben es im Prinzip mit Schnäppchenjägern zu tun. Wenn dort eine charismatische Führungsfigur an die Spitze tritt, eine gewisse Professionalität ausstrahlt und es gesagt wird, die soziale Gerechtigkeit ist nicht nur unser Programm, sondern wir haben auch konkrete Maßnahmen, daß es sozial gerechter wird, halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß dort eben Wählerstimmen soweit zusammengetragen werden, daß man auch die Fünf-Prozent-Hürden nimmt."

Karl-Rudolf Korte, Politikprofessor an der Uni Duisburg, im Deutschlandfunk am 17. März

 

 

"Wie wäre es mit Lichterketten von Muslimen in Deutschland und Europa für Frieden und Integration? Hören wir von Gebeten in den europäischen Moscheen gegen islamistischen Terror? Wäre es nicht ein Zeichen von praktizierter Solidarität und guter Nachbarschaft, wenn friedliebende Bürger muslimischen Glaubens warnen würden, sobald sie von todbringenden Plänen erfahren?"

Helmut Markwort, Chefredakteur, im "Focus" 13/04


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