© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/04 02. April 2004

Zitate

"Scharon dachte er würde die Hamas-Bewegung, bevor er den Gaza-streifen räumt, schwächen. Die Frage ist: Hat er es auch getan? Nein, er wird vielleicht Erfolg im eigenen Lager haben, aber im palästinensischen bestimmt nicht, weil die Erfahrung uns ja zeigt, daß jedesmal, wenn wir die Spitzenpolitiker oder -terroristen beseitigen, noch extremistischere Spitzenterroristen entstehen, und vor allem unterstützt dann die Bevölkerung die Hamas-Bewegung umso mehr und das geht dann auf Kosten der gemäßigten Palästinenser, was natürlich für uns schädlich ist."

Avi Primor, israelischer Ex-Botschafter, im Deutschlandfunk am 23. März

 

 

"Nach dem Frankreich-Bashing jetzt das Spanien-Bashing. Nicht nur die amerikanische Rechte findet es skandalös, daß in Spanien die kriegsgegnerische Linke bei den jüngsten Wahlen siegte und Madrid nun aus der 'Koalition der Willigen' ausschert. Auch in Europa, und nicht nur in konservativen Kreisen, alteriert man sich über das spanische Elektorat, das so unvernünftig auf den furchtbaren Terroranschlag in Madrid geantwortet habe."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Wiener "Profil" 13/04

 

 

"Weder mit dem vorherigen Kenntnisstand noch gar mit dem heutigen, durfte und darf man annehmen, der Sturz Saddams sei Teil einer erfolgversprechenden Anti-Terrorstrategie. Im Gegenteil, jeder weiß, daß so gut wie alle unabhängigen Experten genau vor dem warnten, was schließlich eintrat - daß ein derart vom Zaun gebrochener Krieg und eine Besetzung des Landes unter amerikanischer Führung eine zusätzliche Terrorwelle auslösen würde, deren man sich jetzt zu erwehren versucht. Hier wurde (sehr viel mehr als am Hindukusch) Öl ins Feuer geschüttet."

Andreas Zielcke in der "Süddeutschen Zeitung" vom 19. März

 

 

"Die Beschimpfung von Unternehmern führt überhaupt nicht weiter. Die Diskussion über die 'vaterlandslosen Gesellen' fand ich lächerlich. Wenn dem so wäre, Herr Bundeskanzler, dann wären Sie der Reiseleiter der vaterlandslosen Gesellen; denn Sie hatten in China 100 Unternehmer dabei, um sie auf die dortigen Investitionsmöglichkeiten hinzuweisen."

Michael Glos, CSU-Landesgruppenchef, am 25. März 2004 im Deutschen Bundestag

 

 

"Sind die denn noch bei Trost? Johannes Rau wegsprengen? Wieso das denn? Johannes Rau ist der lebendige Beweis dafür, daß auch Weißbrote sprechen können, und steht deshalb unter Naturschutz. Außerdem: Wer hat denn unter dem gefürchteten Kirchentagsschwätzer Rau zu leiden? ... Es sind Deutsche, die von Johannes Rau in Klump und Boden gesprochen werden, und deshalb: Finger weg von Bruder Brabbel! Der gehört uns, und wir haben gute Gründe, ihn so oft wie möglich auf Staatsbesuch zu schicken. Man will ja ab und zu die Finger aus den Ohren nehmen können, ohne daß gleich Strafe kommt."

Wiglaf Droste in der "taz" vom 26. März


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