© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/04 16. April 2004

Zitate

"Ich empfinde diese Forderung als Ausdruck alten Denkens. Sie erinnert mich ein wenig an die Formel vom 'deutschen Weg'. Was wir anstreben müssen, ist doch vielmehr ein europäischer Sitz im Sicherheitsrat. Wenn die UN reformiert werden, sollten wir diese Chance nutzen, um die Gemeinsamkeit der europäischen Außenpolitik voranzubringen."

Wolfgang Schäuble im Interview der "Berliner Zeitung" am 6. April auf die Forderung des Bundeskanzlers nach einem ständigen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat

 

 

"Es ist unerheblich, ob es gegen die Reformpläne der konservativen französischen oder die der rot-grünen deutschen Regierung geht, parteiübergreifend wehren sich immer mehr Menschen gegen die radikale Ökonomisierung der Politik und des öffentlichen Lebens. Möglicherweise sind diese Großdemonstrationen bereits der Nukleus einer neuen sozialen Bewegung, einer heterogenen Bewegung der Armen, die sich von ihren vermeintlich wohl erworbenen sozialen Errungenschaften nichts mehr wegnehmen lassen wollen. Denn außer dem Wunsch, die Regierenden mögen alles beim Alten lassen, eint die Europäer nichts so sehr wie das Verlangen nach Frieden, Sicherheit und Wohlstand."

Gerhard Plott, Publizist, im Wiener "Standard" vom 6. April

 

 

"Warum sollen reiche Gesellschaften wie die unseren dereinst keine anständigen Pensionen zahlen, die allgemeine Gesundheitsversorgung nicht mehr finanzieren können? Warum muß der Lebensstandard breiter Massen letztlich gesenkt werden? (...) Als ob unsere Gesellschaften nicht noch immer jedes Jahr reicher würden. Und die Geschichte lehrt uns doch: Passieren keine großen Katastrophen wie Weltkriege, verdoppelt sich das Volkseinkommen in Europa alle dreißig Jahre. Vielleicht spüren die Leute die Unwahrhaftigkeit der herrschenden Ideologie, die mit dem Schüren von Zukunftsangst ihre als sozialsadistisch empfundenen Reformen an den Mann bringen will."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Wiener "Profil" 15/04

 

 

"Nehmen Sie die Hochschulen. Die waren vor dem Zweiten Weltkrieg Hochburgen des Antisemitismus. Jetzt sind hier die jungen Leute eindeutig proamerikanisch und proisraelisch. Und schauen Sie im Gegensatz auf deutsche und französische in den Medien. Dort wird einseitig für palästinensische Terroristen Stellung bezogen und scharfe Kritik am Zionismus geübt. So etwas werden Sie in Polen nicht finden."

Wladyslaw Bartoszewski, Ex-Außenminister von Polen, in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 1. April

 

 

"Denn wir werden Deutschland nur dann nach vorne bringen, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen das Gemeinwohl im Auge behalten. (...) Die Fun-Gesellschaft gehört der Vergangenheit an. (...) Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung für Deutschland."

Edmund Stoiber, CSU-Chef, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ddp vom 7. April


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