Vor 10 Jahren in der JF
JF 19/94 vom 6. Mai 1994

Mit einem handfesten Skandal wartet die JF auf der ersten Seite auf: Auf einer Konferenz der linksextremistischen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) entrichtete die baden-württembergische Familienministerin Brigitte Unger-Soyka (SPD) ein Grußwort, in welchem sie die eigene Regierung heftig kritisiert. Diese schüre "rechtes Gedankengut".

Im Interview äußert sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, zum Bildungsstandort Deutschland. Kraus kritisiert unter anderem den damals vom Bundesverfassungsgericht erlaubten Besitz kleiner Mengen von Haschisch als "Schlag ins Kontor der Erziehung". Außerdem stellt er fest, daß "extreme Liberalität" in der Erziehung enorme Probleme und Orientierungslosigkeit provoziere.

In einem weiteren Interview erläutert der Schriftsteller Siegmar Faust die Defizite bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Außerdem übt er heftige Kritik an den Konservativen: "Indem sie die Kultur der Linken überließen, haben sie mitgeholfen, der Kulturnation das Grab zu schaufeln." Manuel Ochsenreiter