© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/04 30. April 2004

Meldungen

Bischof ändert Meinung über Passions-Film

BERLIN. Der Film "Die Passion Christi" bietet Christen eine missionarische Chance. Das erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, am 23. April vor der Synode in Berlin. Es sei richtig, die Kirche zu ermahnen, die missionarischen Chancen des Filmes nicht verstreichen zu lassen. Allerdings dürfe dies nicht zur kritiklosen Hinnahme der exzessiven Gewaltdarstellungen führen. Damit hat Huber seine Haltung zu dem Film, der das Leiden Jesu vor der Kreuzigung darstellt, geändert. Vor einem Monat hatte er noch von einem Besuch des Films abgeraten. In den USA sahen den Film bisher mehr als 43 Millionen, in Deutschland waren es nach Angaben des Verleihers gegenüber der JF 1,3 Millionen.

 

Professor: Abtreibung ist Massenmord

BONN. Die Reform des Abtreibungsparagraphen 218 im Jahr 1995 ist gescheitert. Zu diesem Ergebnis kommt der Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück, Manfred Spieker, in einem Beitrag für die Wochenzeitung Rheinischer Merkur. "Ein Rechtsstaat kann einen Massenmord an der eigenen Bevölkerung nicht tolerieren. Auch ungeborene Kinder haben Anspruch auf rechtsstaatlichen Schutz." Aus Spiekers Sicht haben die bisher vier Reformen des Paragraphen 218 den Lebensschutz ungeborener Kinder immer mehr verschlechtert. Seit der faktischen Freigabe der Abtreibung 1974 seien "nach unrealistischen Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland (West und Ost) rund 4,2 Millionen, nach plausiblen Schätzungen aber rund acht Millionen ungeborene Kinder getötet worden". Der Sozialwissenschaftler sieht diese "Massenvernichtung" als die zentrale Ursache des demographischen Problems. In den nächsten 50 Jahren werde die Bevölkerung Deutschlands von 82,4 Millionen um rund 13 Prozent auf voraussichtlich 71,6 Millionen sinken. Nach Spiekers Angaben geben die Bundesländer jährlich 42 Millionen Euro für die Tötung ungeborener Kinder aus.

 

Vatikan: Gemeinsames Abendmahl bleibt tabu

ROM/MAINZ. Der Vatikan will Verstößen gegen die Kirchenordnung im Gottesdienst einen Riegel vorschieben. Besonders schwerwiegende Delikte seien gemeinsame Abendmahlsfeiern mit Angehörigen anderer Konfessionen. In der am 23. April in Rom veröffentlichten Enzyklika "Sakrament der Erlösung" wird den Priestern auch verboten, die Heilige Messe am Sonntag durch Wortgottesdienste und ökumenische Gebetstreffen zu ersetzen. Andere Mißbräuche seien von Laien gehaltene Predigten, die Mißachtung der liturgischen Kleiderordnung und die Entwendung geweihter Hostien. Der Vorsitzende der Deutsche Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, begrüßte das päpstliche Schreiben.

 

"Süddeutsche" vergibt Riehl-Heyse-Preis

MÜNCHEN. Die Süddeutsche Zeitung vergibt zum ersten Mal den Herbert-Riehl-Heyse-Preis für den besten politischen Essay. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre zu Ehren des am 23. April 2003 im Alter von 62 Jahren verstorbenen Journalisten überreicht werden. Eine von der SZ berufene Jury wird die Preisträger auswählen. Beiträge, die 2004 in deutschen oder ausländischen Publikationen erscheinen, können bei der SZ-Chefredaktion (Sendlinger Str. 8, 80331 München) eingereicht werden. Einsendeschluß ist der 15. Januar 2005.

 

Sprach-Pranger

"Go boating - Tag des Wassersports"

Motto eines Erlebnistags für alle am Wassersport Interessierten am 12. Juni.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen