© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/04 30. April 2004

Meldungen

Jörg Immendorff muß vor Gericht

DÜSSELDORF. Der Maler Jörg Immendorff muß sich wegen seiner Sex- und Drogenaffäre vor Gericht verantworten. Die Anklage der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ist vom Landgericht in vollem Umfang zur Verhandlung zugelassen worden, der Prozeß gegen Immendorff soll am 20. Juli beginnen. Dem 58jährigen Kunstprofessor wird Drogenbesitz in mehreren Fällen vorgeworfen. Binnen drei Jahren soll der nach dem Skandal suspendierte Hochschullehrer 27 Drogen- und Sexpartys mit Prostituierten in einem Düsseldorfer Luxushotel gefeiert haben. Im vergangenen August hatten Polizisten und Staatsanwälte Immendorff in einer Suite mit neun Prostituierten überrascht. Auf einem Tablett war das Kokain gebrauchsfertig in Linien ausgebreitet. Immendorff hatte sofort ein Geständnis abgelegt. Immendorff droht eine Haftstrafe von mehr als einem Jahr und damit der Verlust seines Lehrstuhls an der Düsseldorfer Kunstakademie und seiner Beamtenrechte.

 

Medienstiftung ehrt Kriegsfotograf Nachtwey

LEIPZIG. Der US-amerikanische Kriegsfotograf James Nachtwey ist von der Leipziger Medienstiftung für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Mit dem Preis werden Menschen gewürdigt, die sich mit Mut, Beharrlichkeit und persönlichem Einsatz um die Pressefreiheit verdient gemacht haben. "Druck auf Journalisten und Verleger, Bevormundung von Funk und Fernsehen gehören immer noch in vielen Ländern der Erde zum Machtinstrumentarium der Herrschenden", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Sparkassenstiftung und ehemalige Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung, Hartwig Hochstein. Der 56jährige Nachtwey, auch bekannt durch den Dokumentarfilm "War Photographer", den Christian Frei über ihn drehte, berichtet seit mehr als zwei Jahrzehnten von den Krisenherden der Welt. Er gilt als einer der besten Kriegsfotografen der Welt. Nachtwey teilt sich den mit 30.000 Euro dotierten Medienpreis mit der Hilfsorganisation "Journalisten helfen Journalisten" und der spanischen Tageszeitung La Voz de Galicia.

 

GFP fordert Rücknahme der Rechtschreibreform

OBERBOIHUNGEN. Die Gesellschaft für Freie Publizistik (GFP) hat sich für die Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform ausgesprochen. Auf ihrem Jahreskongreß verabschiedete die Kulturvereinigung eine Resolution, in der es heißt, die GFP unterstützte die kürzlich ergangenen Aufrufe mehrerer deutscher Akademien, zahlreicher Wissenschaftler sowie einiger Sprachgesellschaften nach Rücknahme der Neuregelungen. Auf dem Kongreß, der zum Rahmenthema "Die neue Achse - Europas Chancen gegen Amerika" vom 23. bis 25. April in Thüringen stattfand, wurde Oberst a.D. Hajo Hermann (JF-Fragebogen 13/04) mit der Ulrich-von-Hutten-Medaille ausgezeichnet.


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