© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/04 30. April 2004

Zitate

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen. (...) Ich habe zum Beispiel in bezug auf islamische Gläubige, die nach Deutschland gekommen sind, um hier zu bleiben, meine Zweifel, ob ein Austausch mit der deutschen Kultur im Gange ist. Nein, der Ausdruck 'Zweifel' ist eine Untertreibung. Der Austausch findet kaum statt."

Helmut Schmidt, Altbundeskanzler, in "Die Zeit" 18/04

 

 

"Die 'leidenschaftliche Bindung' zwischen den USA und Israel bringt tatsächlich 'viel Böses' hervor. Und angesichts des jüngsten Rendezvous von Scharon und Bush dämmert vielen: Hier ist ein gemeingefährliches Duo am Werk, das so bald wie möglich von der weltpolitischen Bühne verschwinden sollte."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Wiener "Profil" 17/04

 

 

"Zwischen der Verhängung einer offenen US-Militärdiktatur über den Irak und einem militärisch und politisch erzwungenen Abzug der Amerikaner gibt es keine Alternative. Das politische Modell, das die US-amerikanische Vorherrschaft über das Land und die Region sichern könnte und gleichzeitig Akzeptanz unter der irakischen Bevölkerung fände, gibt es nicht. (...) Wenn bis zum 30. Juni die 'Macht' tatsächlich an eine irakische Regierung übergeben werden sollte, wäre das reine Kosmetik. Die Bush-Krieger kommen aus der Situation, die sie verschuldet haben, nicht mehr heraus."

Werner Pirker, Kärntner Publizist, in der "Jungen Welt" vom 20. April

 

 

"Über 90 Prozent der Deutschen lehnten Bush und seinen Krieg ab. (...) Deshalb liegt der Verdacht nahe, daß Schönbohms Bekenntnis weniger mit dem 19. März 2003, als Bush den Angriff auf Bagdad befahl, als mit dem 19. September 2004 zu tun hat. Dann wählt Brandenburg. Dann möchte Schönbohm Ministerpräsident werden. In einem Land, in dem Kriegsbefürworter mit der Lupe gesucht werden müssen."

Robert von Rimscha, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 21. April

 

 

"In Ostdeutschland zahlen viele Unternehmen längst untertariflich. (...) Sieht man von den gewerkschaftlich gut organisierten Kathedralen wie etwa VW ab, ist doch ganz Ostdeutschland ein Niedriglohngebiet. Die Politik ist schlicht ratlos."

Berthold Huber, IG-Metall-Vize, im Magazin "Focus" 17/04

 

 

"Ich stelle mir jedoch immer wieder die Frage: Woher nahm dieser Mann die Kraft, nach elf Jahren Einzelhaft, Folter und Demütigung in einer Zeit, da Deutschland den anderen Völkern Tod und Verderben brachte, die Ehre des deutschen Volkes dennoch hochzuhalten? Der Kommunist Thälmann war ein deutscher Patriot aus Überzeugung. Sein Patriotismus erwuchs aus seiner innigen Verbindung zu den werktätigen Menschen, aus dem Bewußtsein, daß es eine Alternative gibt zu dem Deutschland des Kapitals."

Egon Krenz, letzter Partei- und Staatschef der DDR, in seiner Rede zum 118. Geburtstag von Ernst Thälmann


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