© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/04 07. Mai 2004

JF intern
Parken für Deutschland

Mit dem Patriotismus ist das so eine Sache. Gerade schieben sich SPD und Wirtschaftsbosse gegenseitig den Schwarzen Peter in die Schuhe, wer von beiden wohl der vaterlandslose Geselle sei. Während sich zwei streiten, freut sich der Berliner Senat. Der hat nämlich alles im Griff. Wer hier patriotisch sein will, der muß einfach mit dem Auto die Innenstadt bereisen, um dem Säckel der deutschen Hauptstadt Gutes zu tun. Einen Euro in der Stunde darf man dem ansprechend aussehenden Automaten geben, damit dieser einen kleinen Zettel ausdruckt, der dem Fahrzeugführer unangenehme Politessen und ihre Zettel von der Karosse fernhält. In der Nähe des Kurfürstendamms werden sogar Restaurantbesucher bis 23 Uhr zur Mitsanierung des Haushaltes animiert.

Auch für Besucher und Mitarbeiter der JUNGEN FREIHEIT hat dies Konsequenzen. Die lange Sucherei nach einer Lücke in der stehenden Blechlawine hat endlich ein Ende! Seit dem 1. Mai ist selbst die letzte Sackgasse um den Hohenzollerndamm herum mit Parkscheinautomaten bestückt. Wohngebiete wurden nicht ausgenommen. Eigentlich schade, daß lediglich Matthias Bäkermann patriotisch genug ist, Tag für Tag mit dem Auto anzureisen. Es geht doch - Parken für Deutschland! Steffen Königer


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