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22/04 21. Mai 2004
Meldungen Umwelthormone gefährden Embryos HEIDELBERG. Ungeborene Kinder im Mutterleib sind durch Chemikalien mit hormonähnlichen Wirkungen stark gefährdet. Die Substanzen können die Geschlechtsentwicklung beeinflussen und Fehlbildungen der Geschlechtsorgane verursachen, erklärte der US-Entwicklungsforscher John G. Vandenbergh in der aktuellen Ausgabe des Magazins Spektrum der Wissenschaft. Den Angaben zufolge haben Tierstudien aus seinem Labor gezeigt, daß Embryos durch Umweltchemikalien "weiblicher" werden können. Beispielsweise bewirke das - inzwischen in Deutschland verbotene - Schimmelpilzmittel Vinclozolin, daß sich junge Rattenmännchen weiblicher gäben und längst nicht so ruppig miteinander spielten. Durch den in vielen Kunststoffen enthaltenen Weichmacher Bisphenol A setze beim Mäuseweibchen die Geschlechtsreife früher ein, erläuterte Vandenbergh. Schon vor Jahrzehnten hätten Ärzte erkannt, daß das künstliche Östrogen Diethylstilbestrol auch Fehlbildungen der Geschlechtsorgane verursache. Fremdhormone könnten auch für die steigenden Raten von Brust- und Hodenkrebs mitverantwortlich sein, vermutet Vandenbergh.
Zwölf gefährliche Umweltgifte verboten STOCKHOLM. Zwölf der gefährlichsten Umweltgifte sind seit letztem Montag weltweit verboten. Das Stockholmer Übereinkommen, die sogenannte POP-Konvention (persistent organic pollutants), sieht ein Verbot von acht Pflanzenschutzmitteln sowie von Dioxinen, Furanen, polychlorierten Biphenylen (PCB) und Hexachlorbenzol vor. Diese Stoffe sind nicht nur giftig und langlebig, sie können sich in der Umwelt und der Nahrungskette anreichern. DDT darf allerdings auch weiterhin in begrenztem Umfang zur Bekämpfung der Malariamücke eingesetzt werden, da wirksame und bezahlbare Ersatzmittel nicht in allen Ländern zur Verfügung stehen. Das Übereinkommen war im Mai 2001 in Stockholm unterzeichnet und im Rahmen des Uno-Umweltprogramms (UNEP) ausgehandelt worden. Als Sitz des POP-Sekretariats hat sich neben Italien und der Schweiz auch Bonn beworben.
CDA-Chef für Steuern auf Feiertagsarbeit KÖLN. Der Chef der CDU-Arbeitnehmerschaft CDA, Hermann-Josef Arentz, hat sich für die Abschaffung der Steuerfreiheit für Zuschläge bei Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit ausgesprochen. Es sei "nicht einzusehen, daß der Steuerzahler ungünstige Arbeitszeiten subventioniert, deren Ertrag dem Unternehmen zugute kommt", erklärte der IG Bergbau-Gewerkschafter letzten Montag der Berliner Zeitung. "Man darf dies jedoch nicht von heute auf morgen ändern, sonst wären die Leidtragenden die Arbeitnehmer. Wir brauchen hier eine fünf- bis sechsjährige Übergangszeit, damit die Tarifparteien eine höhere Entlohnung festlegen. Die Arbeitnehmer dürfen netto nichts verlieren", erläuterte das CDU-Präsidiumsmitglied. Politiker sollten angesichts sozialer Einschnitte "auf einen Teil ihrer Diäten und Versorgungsbezüge verzichten. Dann gäbe es in der Bevölkerung auch mehr Verständnis", meinte Arentz. |