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22/04 21. Mai 2004
In Deutschland werden täglich Denkmäler geschändet, abgerissen, beseitigt
- ohne daß die Öffentlichkeit Kenntnis davon erlangt In jüngster Zeit erreichen unsere Redaktion immer häufiger Berichte über geschändete Soldatendenkmäler, über beschmierte Gedenktafeln, über abgeräumte Erinnerungsstätten. Auf leisen Sohlen, abseits der wachsamen Augen einer "kritischen Öffentlichkeit", scheint sich ein in der jüngeren Geschichte nicht gekannter Bildersturm abzuspielen. Überall in Deutschland wird Geschichte entsorgt. Im Visier: Die würdige Erinnerung an die Gefallenen der Weltkriege, an die Opfer von Bombenkrieg, Flucht und Vertreibung. Lediglich Lokalzeitungen berichten "im Kleingedruckten" über die Änderung eines Straßennamens, die Beseitigung eines Kriegerdenkmals, die "Umwidmung" einer Gedenkstätte. In den vergangenen Wochen und Monaten mußte die JUNGE FREIHEIT berichten über die Sprengung eines Gefallenenmahnmals in Marienfels durch Linksextremisten die Beseitigung eines Denkmals für Kampfflieger in Lüneburg die Kampagne gegen Bundeswehrkasernen, die nach tapferen und vorbildlichen Soldaten der Wehrmacht benannt worden sind. Es gibt in Deutschland bislang keine Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, solche Fälle deutschlandweit zu sammeln und öffentlich zu machen. Wir wollen Abhilfe schaffen und rufen deshalb unsere Leser dazu auf, unsere Redaktion über Fälle aus ihrem heimatlichen Umfeld zu informieren. Wir bitten deshalb um Einsendungen zu Vorfällen folgender Art: 1.) Welche Fälle von Schändungen oder Zerstörungen von Denkmälern in Ihrer Region hat es in der jüngsten Zeit gegeben? 2.) Welche Denkmäler in Ihrer Region sind in der Vergangenheit komplett beseitigt, an unzugängliche Orte verlegt oder umgewidmet worden? 3.) Gegen welche Denkmäler Ihrer Region laufen derzeit oder wiederholt Kampagnen, die entsprechendes zum Ziel haben? 4.) Welche Straßennamen, Plätze, öffentliche Einrichtungen wurden in den letzten Jahren umbenannt bzw. welche Pläne und Kampagnen gibt es in dieser Richtung? Bitte senden Sie uns wenn möglich Informationen in Form eines Textes, Kopien von Zeitungsartikeln aus Ihrer Region und möglichst Fotos, die die Denkmäler in ihrer ursprünglichen Form und ggf. in ihren Stadien der Schändung oder Umwidmung bzw. Beseitigung dokumentieren. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten kontinuierlich über die von Ihnen eingesandten Vorfälle berichten und eine umfassende Dokumentation und Veröffentlichung vorbereiten. Sie können uns die Beiträge per Post oder in elektronischer Form senden an: JUNGE FREIHEIT Tel.: 030 / 86 49 53-0 |