© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/04 04. Juni 2004

Meldungen

Streit um Rohstoffe in der Westsahara

RABAT. Die seit 1978 vollständig von Marokko besetzte ehemals spanische Kolonie Westsahara könnte sich zu einem neuen Konfliktherd entwickeln. Neben Phosphat, Erdöl und Erdgas sowie Edelsteinen birgt die Westsahara große Titan-, Mangan-, Uran- und Vanadium-Vorkommen. Neben der staatlichen marokkanischen Erdölgesellschaft Onarep erhielten inzwischen auch der US-Konzern Kerr-McGee, die französisch-belgische Total-Fina-Elf sowie die angloamerikanische Ölfirma Wessex-Exploration Lizenzen zur Ölförderung. Dagegen wendet sich die im algerischen Exil ansässige, von der Unabhängigkeitsbewegung Polisario geführte Exilregierung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS). Die Uno gibt der Polisario zudem Recht. Die 1976 von Spanien in die Unabhängigkeit entlassene Westsahara sei ein nicht autonomes Gebiet, dessen Entkolonialisierungsprozeß nicht abgeschlossen sei. Laut einer Uno-Resolution von 1997 sind in einem nicht autonomen Gebiet alle Wirtschaftsaktivitäten verboten, die die Interessen der Bevölkerung verletzen. Die marokkanische Regierung betrachtet das Wüstengebiet als Teil des Königreichs Marokko.

 

Kriegsanstrengungen statt Umweltschutz

WASHINGTON. Wegen des Irak-Krieges wollen die US-Streitkräfte bislang geltende Umweltschutzprogramme aussetzen. Aus Kostengründen werden die Kommandeure der US-Stützpunkte auf der ganzen Welt angehalten, "größere Risiken bei den Umweltschutzprogrammen einzugehen", alle Verträge für Umweltschutzmaßnahmen zu kündigen und die Umsetzung aller nichtgesetzlichen Umweltauflagen aufzuschieben. Zudem sei ein Einstellungsstopp zu erlassen und alle Zeitverträge seien zu kündigen, heißt es in einer Anweisung von Generalmajor Anders Aadland, der die neue Abteilung des Heers für das Stützpunktmanagement leitet. Die Einsparungen gelten zunächst bis zum Beginn des neuen Haushaltsjahres im Oktober 2004. Die Anordnung müsse sofort umgesetzt werden, um die Kriegsanstrengungen nach Kräften zu unterstützen. Laut US-Verteidigungsministeriums geben die Streitkräfte jährlich vier Milliarden Dollar für den Umweltschutz aus.

 

Verbot der Homo-Ehe soll Gesetz werden

CANBERRA. Der australische Ministerpräsident John Howard will die Heirat zwischen Homosexuellen in seinem Land verbieten lassen. Außerdem sollen gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften keine Kinder aus dem Ausland adoptieren dürfen, erklärte der rechtsliberale Politiker letzte Woche in Canberra. Die Gesetzesinitiative wird im australischen Senat voraussichtlich auf Widerstand stoßen. Dort verfügt die Liberale Partei von Howard zwar nicht über eine Mehrheit, allerdings ist die Opposition über das Thema uneinig, so daß der Entwurf möglicherweise doch als Gesetz verabschiedet wird.


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