© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/04 04. Juni 2004

Meldungen

Ich-AGs kosten bis zu einer Milliarde Euro

BERLIN. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat erneut gefordert, die von der Politik gelobten Ich-AGs wegen immenser Kosten wieder abzuschaffen. Allein bis April 2003 habe die Bundesagentur für Arbeit diese Kleinstfirmen mit 259 Millionen Euro subventioniert, erklärte ZDH-Präsident Dieter Philipp letzte Woche der Chemnitzer Freien Presse. Für 2004 werde mit Ausgaben von bis zu einer Milliarde Euro gerechnet. 2003 seien es insgesamt nur 173 Millionen Euro gewesen. Nur zehn Prozent der Ich-AGs überständen das erste Förderjahr: "Viele sehen in der Existenzgründung nichts anderes als eine Verlängerung des Anspruchs auf Arbeitslosengeld", meinte Philipp. Die Ich-AGs seien "nur ein beschäftigungspolitisches Strohfeuer". Reguläre Firmen unterstützten mit ihren Sozialbeiträgen die eigene Konkurrenz, die ihnen dann mit subventionierten Preisen die Aufträge streitig mache. Eine Woche zuvor hatte Philipp bereits in der Welt beklagt, die Ich-AG sei "symptomatisch für die generelle Ineffizienz der meisten Arbeitsmarkförderungsinstrumente. Der gesamte Instrumentenwildwuchs muß radikal beschnitten werden. Das würde den Beitragszahler und den Bundeshaushalt erheblich entlasten."

 

Dürre und Hochwasser durch Klimawandel

BERLIN. Anläßlich des Roland- Emmerich-Films "The Day after Tomorrow" (JF 23/04) will das Umweltbundesamt (UBA) sachlich über den Klimawandel informieren. Die Annahmen im Film - das Abreißen des Golfstroms führt zu unerwarteten Tornados, einer gigantischen Flutwelle, die Schiffe durch New Yorker Straßen treibt, und einer plötzlichen Eiszeit - seien künstlerisch überspitzt. Aber "der Klimawandel wird einige Regionen härter treffen, andere werden die Folgen für Umwelt und Mensch weniger spüren", erklärte UBA-Präsident Andreas Troge letzte Woche. Einstellen müsse man sich "auf mehr Dürren, Hochwässer und veränderte Bedingungen für die Landwirtschaft". Der Klimawandel könne aber begrenzt werden, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase aus Verkehr, Industrie und den Haushalten reduziert würde. "Nur entschlossenes Handeln heute hilft Katastrophen morgen zu verhindern", so Troge. Die Broschüren "Klimaänderung - festhalten an der vorgefaßten Meinung? Wie stichhaltig sind die Argumente der Skeptiker" und "Globaler Klimawandel - Klimaschutz 2004" können beim UBA-Zentraler Antwortdienst, Postfach 330022, 14191 Berlin gratis bestellt werden.


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