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Berlin im Griff der Auslands-Mafiabanden

BERLIN. Die kriminelle Szene in Mitteldeutschland wird nach Einschätzung von Experten von ausländischen Mafia-Organisationen kontrolliert. "Die organisierte Kriminalität ist nicht mal mehr ansatzweise in der Hand der Deutschen", sagte der Berliner Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Eberhard Schönberg, der Zeitschrift Super Illu. Der wichtigste Grund für die Verdrängung deutscher Krimineller ist nach Schönbergs Einschätzung die deutlich größere Brutalität der ausländischen Banden. "Deutsche Gangster sind nicht grausam genug" sagte er. Schönberg sieht den Schwerpunkt der Aktivitäten ausländischer Mafiosi in Berlin. Dort stehe der Staat den Kriminellen mittlerweile nahezu machtlos gegenüber. "Die Polizei kann hier die organisierte Kriminalität nicht mehr erfolgreich bekämpfen und zurückdrängen. Die kann nur noch ein bißchen stören." Nach Erkenntnissen von Experten sind die ausländischen Mafia-Organisationen nahöstlicher, litauischer, italienischer und vor allem russischer Herkunft. Kriminaldirektor Uwe Schmidt vom Berliner Landeskriminalamt glaubt sogar, daß "die osteuropäischen Banden" schon das russische System hierher übertragen hätten. "Die plündern das Volksvermögen aus - und wir sind weitgehend machtlos".

Kaplan-Affäre: NRW sieht keine Fehler

DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Innenminister Fritz Behrends (SPD) sieht keine Fehler beim Umgang der Behörden mit dem Islamistenführer Metin Kaplan. Er habe "kein Verständnis" für die "absolut unberechtigten Vorwürfe gegen unseren Verfassungsschutz NRW". Das Land habe alle "rechtsstaatlichen Mittel" ausgeschöpft, um gegen den selbsternannten "Kalifen von Köln" vorzugehen. "Informationsdefizite oder Mängel in der unmittelbaren Zusammenarbeit der Beteiligten bestanden zu keinem Zeitpunkt", so Behrends. Unionspolitiker warfen der Regierung in Düsseldorf in der Vergangenheit vor, unprofessionell und nur halbherzig gegen islamistische Extremisten vorzugehen.