© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/04 02. Juli 2004

Zitate

"Es wäre ein Wunder, wenn kein Führer des saudischen Untergrundes auf die Idee käme, anstelle von Ölarbeitern das nächste Mal Ölförderanlagen anzugreifen. Es bedarf dazu ja nur etwas größerer Rationalität im Irrationalen: zu begreifen, daß ein erfolgreicher Angriff auf die Ölversorgung aus Saudi-Arabien den 'Westen' nachhaltiger erschütterte, als ihn der Angriff auf das World Trade Center erschüttert hat. Die Toten, die aus einer Weltwirtschaftskrise resultierten, ließen sich zwar schwerer zählen als die Toten unter den Trümmern der eingestürzten Türme - aber es wären ungleich mehr."

Peter Michael Lingens, Publizist, im Wiener Magazin "Profil" 26/04

 

 

"Für die US-Regierung ist das Völkerrecht eine gute Sache - zur Disziplinierung anderer. Über Amerika aber soll nur Gottvater stehen. Diese Haltung können selbstbewußte Nationen nicht akzeptieren."

Stefan Ulrich, Publizist, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 25. Juni

 

 

"Wenn man auf veränderte Problemlagen alte oder überhaupt keine Antworten mehr gibt (...), dann liegt die Macht auf der Straße und wird von anderen Parteien abgesammelt. Das hat dann noch nicht mal was mit Programmatik zu tun. Wenn eine Partei als Partei nicht wahrgenommen wird, was vielerorts der Fall war, dann soll man sich nicht wundern, daß die Wähler ihr den Rücken kehren."

Stephan Hilsberg, SPD-Bundestagsabgeordneter, im Deutschlandfunk vom 22. Juni

 

 

"Der Beitritt der Ostmitteleuropäer zur EU war (...) vor allem aber eine Abwendung: die endgültige Verabschiedung aus dem Herrschaftsbereich Moskaus. Mit einer vorbehaltlosen Zustimmung zur EU hatte dieser Akt nichts zu tun (...). Sollte Brüssel nach den verunglückten EU-Wahlen in eine kurzsichtige 'Jetzt erst recht'-Haltung verfallen, einer beschleunigten Integration das Wort reden und so den Ostmitteleuropäern demonstrieren, daß man sie und ihre Sorgen nicht ernst nimmt, wäre der Fortbestand der Union ernsthaft gefährdet."

Kommentar der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 23. Juni

 

 

"Vor dem Aussterben stehen die Deutschen zwar nicht, aber die Geburtenraten in Deutschland sind seit Jahren niedrig. (...) Die Bevölkerung wird zahlenmäßig kleiner und im Schnitt älter. Grundsätzlich setzt die Entscheidung für Kinder Stabilität und Sicherheit voraus. Werden die Zukunftsperspektiven als unsicher empfunden, wird eher auf Kinder verzichtet."

Aktuelle Studie im Monatsheft Juni 2004 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (207/2004)

 

 

"Wenn ich mir die Kalamitäten der Zuwanderungsdebatte anschaue, kann ich nur sagen: Schwarz-Grün mag für manchen intellektuell spannend sein. Für Deutschland weiterführend ist die Debatte nicht."

Angela Merkel, CDU-Vorsitzende, in der "Frankfurter Rundschau" vom 24. Juni


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