© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/04 23. Juli / 30. Juli 2004

Die Macht der Tabus
Meinungsfreiheit: Das Institut für Staatspolitik und die Münchner Burschenschaft Danubia veranstalten das 1. Münchner Kolleg
(JF)

Nach dem erfolgreichen, von der JUNGEN FREIHEIT und dem Institut für Staatspolitik (IfS) veranstalteten 7. "Berliner Kolleg", bei dem am 22. Mai dieses Jahres mehr als 600 Zuhörer die Vorträge und Redebeiträge vom Gründer des Instituts, Karlheinz Weißmann, dem Politikwissenschaftler Bernd Rabehl, JF-Chefredakteur Dieter Stein, dem Fernsehjournalisten Fritz Schenk, dem Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann und dem entlassenen Bundeswehrgeneral Reinhard Günzel verfolgten (JF 23/04), hatte es zahlreiche Anfragen an die Veranstalter gegeben, ob man das Kolleg nicht an einem anderen Ort nochmals wiederholen könne.

Deshalb hat sich das Institut für Staatspolitik entschlossen, in Zusammenarbeit mit der Münchner Burschenschaft Danubia auch erstmals in der bayerischen Landeshauptstadt eine Veranstaltung zu organisieren. Am 25. Juli werden unter dem Tagungsmotto "Von Fall zu Fall" drei Referenten im Löwenbräukeller über den schwindenden Raum der Meinungsfreiheit und die wachsende Macht politischer Tabus in Deutschland reden.

Fritz Schenk analysiert den "Fall Hohmann"

Der emeritierte Bayreuther Politikwissenschaftler Konrad Löw als jüngstes Opfer eines angeblichen "Antisemitismus-Skandals" wird seinen in den Details beinahe unglaublichen Fall schildern (die JUNGE FREIHEIT berichtete ausführlich).

Der frühere ZDF-Journalist und engste Mitarbeiter Gerhard Löwenthals, Fritz Schenk, analysiert erneut den "Fall Hohmann" als Medien- und Politskandal, und der aus der Bundeswehr entlassenen Brigadegeneral Reinhard Günzel spricht über das "Ethos des Offiziers". Wie aus Veranstalterkreisen zu hören war, will sich auch der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann wie zuletzt in Berlin wieder an der Veranstaltung beteiligen.

Wie nötig eine Auseinandersetzung mit dem Thema Tabu und Meinungsfreiheit ist, zeigte sich auch an den Geschehnissen im Vorfeld dieses ersten "Münchner Kollegs": Der Hofbräukeller, in dem das Kolleg ursprünglich stattfinden sollte, lud die Veranstalter aus politischen Gründen wieder aus, nachdem bereits die Einladungen verschickt worden waren. Als Reaktion darauf haben nun schon einige Stammkunden, die dieses Münchner Traditionslokal bislang sowohl privat als auch geschäftlich genutzt hatten, ihrerseits Termine gekündigt und die traditionell liberale bayrische Gaststättenkultur angemahnt.

Von "großem Interesse" am Münchner Kolleg spricht der Geschäftsführer des im Jahr 2000 gegründeten "Instituts für Staatspolitik" und Organisator der Veranstaltung, Götz Kubitschek. "Wer in München mit dabei sein will, muß sich mit der Anmeldung beeilen", so Kubitschek.

1. Münchner Kolleg: Von Fall zu Fall. 25. Juli, 10 bis 16 Uhr, Löwenbräukeller, Nymphenburger Str. 2, München. Anmeldungen an: Institut für Staatspolitik, Rittergut Schnellroda, 06268 Albersroda, Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 42, Internet: www.staatspolitik.de 


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