© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/04 27. August 2004

Meldungen

"Österreichisch" soll Staatssprache werden

WIEN. Mehrere österreichische Künstler, Intellektuelle und Wissenschaftler haben letzte Woche in einem Manifest zur Rechtschreibreform gefordert, "Österreichisches Deutsch" als Staatssprache zu verankern. Die österreichische Bundesregierung solle dafür sorgen, "daß die Liste der 23 offiziell von der EU anerkannten 'österreichischen' Wörter erweitert" und die Sprache "dieses Landes nicht als eine bloße Vokabelsammlung verstanden wird", heißt es in dem bei der Schule für Dichtung (1070 Wien, Mariahilferstr. 88a/3/7, www.sfd.at ) zu beziehenden Aufruf. Zudem sollten keine weiteren finanziellen Mittel für die "deutsche Rechtschreibreform" zur Verfügung gestellt werden - aber auch "keine Gelder für eine Rücknahme". In Zukunft solle man sich an keiner "deutschen Rechtschreibreform" mehr beteiligen. Die eingesparten Mittel müßten "für die Förderung eines österreichischen und europäischen Sprachbewußtseins" verwendet werden. Die in der Verfassung verankerte Formulierung "Die Staatssprache ist Deutsch" solle nach einem Meinungsbildungsprozeß "durch a) 'Die Staatssprache ist Österreichisch in einem europäischen Kontext' oder b) 'Die Staatssprache ist Österreichisches Deutsch' oder c) 'Die Staatssprachen sind Deutsch und Österreichisch'" ersetzt werden.

 

Zur "Erinnerung für die nächste Generation"

ÖDENBURG/SOPRON. 15 Jahre nach dem "Paneuropäischen Picknick 89" hat Otto von Habsburg am 19. August eine Ausstellung zum Gedenken an die erste Massenflucht von Deutschen mit DDR-Paß eröffnet. Es sei wichtig, "eine Erinnerung für die nächste Generation zu haben, damit sie wissen kann, daß Europa damals geteilt" gewesen sei, sagte der 92jährige Sohn von Karl I. bei dem Festakt in einem Hotel nahe der ungarisch-österreichischen Grenze. Die Fehler der Vergangenheit dürften nicht wiederholt werden. Die diesjährige, von Ex-Außenminister János Martonyi moderierte Veranstaltung war von der Paneuropa-Union mit der Konrad-Adenauer- und Hanns-Seidel-Stiftung sowie der "Bürgerlichen Stiftung" der ungarischen Fidesz-Partei und der Antall-Stiftung organisiert worden.

 

Iran droht Israel mit Vergeltung bei Angriff

TEHERAN. Der Iran hat Israel erneut mit Vergeltung gedroht, sollte dessen Luftwaffe iranische Atomanlagen angreifen. Man würde bei einem Angriff Israels reagieren, erklärte der iranische Außenminister Kamal Kharrazi letzten Dienstag anläßlich eines Besuchs in Neuseeland. Der Iran produziere keine Atomwaffen, es sei aber "unser legitimes Recht, Atomtechnologie für friedliche Zwecke einzusetzen", so Kharrazi. Der iranische Verteidigungsminister Ali Schamchani hatte letzte Woche in einem Interview den USA und Israel indirekt mit einem Präventivkrieg gedroht.


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