© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/04 03. September 2004

Meldungen

Halbe: Denkmal für Deserteure geplant

HALBE/POTSDAM. Mit einem Denkmal auf dem Soldatenfriedhof von Halbe sollen die Deserteure der ehemaligen Wehrmacht geehrt werden. Eine Initiative aus Opferverbänden und Friedensgruppen will dazu zum Jahrestag des Kriegsbeginns einen Aufruf vorstellen, wie die Mitglieder ankündigten. Das Deserteursdenkmal solle auch ein Zeichen gegen NS-Heldenverehrung und "Beschwörung faschistischen und soldatischen Opfertodes" sein. Mit dem geplanten Mahnmal sollen ausnahmslos alle Wehrmachtsdeserteure geehrt werden, heißt es weiter. Dies gelte auch für diejenigen, die mit der "Waffe gegen Nazi-Deutschland" kämpften und bis heute weder gesellschaftliche Anerkennung noch eine Entschädigung erhalten hätten. Der Initiative gehören unter anderem Vertreter der Bundesvereinigung der Opfer der NS-Militärjustiz und der orthodox-kommunistischen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) an.

 

Schulfach Latein wird wieder beliebter

STUTTGART. Das Fach Latein macht an Baden-Württembergs Gymnasien Boden gut. Im vergangenen Schuljahr entschieden sich laut Mitteilung des Kultusministeriums vom Dienstag 2.582 Fünftkläßler für die antike Sprache, 700 mehr als 1997, als das Interesse an Latein auf dem Tiefpunkt war. Die Zahl der Latein-Schüler steigt auch in der siebten und neunten Klasse, wo die Sprache als zweite und dritte Fremdsprache gewählt werden kann. In der Unter- und Mittelstufe beschäftigen sich insgesamt 40 Prozent der Gymnasiasten mit Latein. Nach Ansicht von Kultusministerin Annette Schavan (CDU) hilft die Sprache der Römer nicht nur, Kontinuität und Wandel europäischen Denkens und Handelns zu begreifen. Sie erleichtert auch das Erlernen weiterer Fremdsprachen und fördert die Ausdrucksfähigkeit im Deutschen.

 

Mehr Integrationskurse für Zuwanderer

BERLIN. Die Berliner Volkhochschulen (VHS) halten zwei neue Integrationsangebote für Migranten parat. Dabei handelt es sich um die Modellprojekte "Elternkurse und Berufliche Orientierung", wie die Senatsbildungsverwaltung am Dienstag mitteilte. Beide Angebote setzen ein bestimmtes Sprachniveau voraus. Sie knüpfen an die "Deutschkurse für Eltern" an den Schulen an. Die "Elternkurse" richten sich an Mütter und Väter von Schulanfängern, die nur sehr schlecht Deutsch sprechen. Den Erwachsenen wird eine Kombination aus Deutschunterricht und dem Lehrstoff der Kinder geboten. Damit soll den Eltern ermöglicht werden, den Lernprozeß der Kinder besser zu unterstützen. Kurse zur beruflichen Orientierung vermitteln berufsrelevante Sprachkenntnisse und sind mit einem Vorkurs im Bereich "Pflege und pflegerische Hilfsdienste" verbunden. Damit sollen die Teilnehmer auf eine spätere berufliche Qualifizierung vorbereitet werden.


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