© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/04 03. September 2004

Meldungen

Starker Rückgang der Geburten im Jahr 2004

BERLIN. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) berichtet, sinkt die Zahl der Geburten in Deutschland dramatisch. "Wir verzeichneten einen Rückgang um rund zehn Prozent allein im ersten Halbjahr 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum", so Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit. Die KKH erhebt die Geburtenzahlen im Rahmen ihres Modellvorhabens zur Vermeidung von Frühgeburten. "Die Sorge der Menschen um ihre persönliche Zukunft einschließlich der Arbeitsplatzsicherheit ist aus unserer Sicht die nächstliegende Erklärung für diesen besorgniserregenden Trend", meint der KKH-Vorstandschef. Angesichts von immer weniger Geburten in der Bundesrepublik gewinne die Diskussion über die Kostenübernahme für künstliche Befruchtungen weiter an Bedeutung. Kailuweit erneuerte die Forderung an die Adresse von Bundessozialministerin Renate Schmidt (SPD), die entsprechenden Ausgaben über Steuern zu finanzieren. Die Gesundheitsreform hatte die Kostenübernahme bei künstlicher Befruchtung durch die Krankenkassen auf fünfzig Prozent reduziert. Allein die KKH verzeichnete bei den seit Anfang 2004 genehmigungspflichtigen Maßnahmen einen deutlichen Rückgang um sechzig bis siebzig Prozent (siehe Kolumne Seite 9).

 

Isolation von Alzheimer-Betroffenen mildern

BERLIN. Wie schon in anderen Städten ist diese Woche in Berlin das "Alzheimer-Mobil" unterwegs. Der Bus steht an verschiedenen Stellen der Stadt, um die Bürger mit Informationsmaterial und Gelegenheit für persönliche Fragen über die stark zunehmende Alzheimer-Krankheit aufzuklären. Es wird auch ein Test angeboten, um die normale "Altersvergeßlichkeit" von den ersten Symptomen bei Alzheimer zu unterscheiden. Insgesamt verläuft die Krankheit in drei Stufen und kann sich über etliche Jahre erstrecken. Es gibt aber auch "galoppierende" Verläufe, vor allem wenn das Leiden schon in jüngeren Jahren einsetzt. Im Alter wird die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, immer größer. Zwar gibt es Medikamente, deren Wirkung aber ist bislang beschränkt. Die öffentliche Aufklärung soll deshalb vor allem der Isolation von Betroffenen und Angehörigen entgegenwirken. Die Alzheimer-Hilfe ist zu erreichen unter 0180/3366633, die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft mit Sitz in Berlin unter 030/25937950.

 

Neues Isolationsglas spart Einsatz von Klimaanlagen

LONDON. Den britischen Wissenschaftlern Ivan Parkin und Troy Manning vom University College in London ist es gelungen, ein Fensterglas zu entwickelt, das ab einer Temperatur von 29 Grad Celsius die chemische Struktur der Vanadium-Dioxid-Glasbeschichtung verändert und so den Einlaß von infrarotem Licht verhindert (New Scientist, 8/04). Dadurch wird der dahinterliegende Raum nicht erhitzt. Im Gegensatz zum getönten Glas behält es aber im Winter den Vorteil, daß die Sonnenstrahlen die Räume ungehindert erwärmen können. Bis zu einer Temperatur von siebzig Grad Celsius verändert sich der Stoff nicht, erst dann verschieben sich die Elektronen und machen aus dem Halbleiter ein Metall, das die Infrarotstrahlung ausfiltert. Den Forschern ist es gelungen, mit der Beigabe des Metalls Wolfram diese Reak-tionstemperatur auf 29 Grad Celsius zu senken.


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