© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/04 10. September 2004

Meldungen

Kulturrat ruft zu Spenden auf

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat ruft die Bevölkerung auf, durch Spenden den Wiederaufbau der zerstörten Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar zu unterstützen. Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann appellierte zugleich an Kommunen, Länder und den Bund, national bedeutende Kultureinrichtungen und das kulturelle Erbe von überregionaler Bedeutung dauerhaft gemeinsam zu betreuen und besser zu sichern. Nur so werde man künftig in der Lage sein, die notwendigen finanziellen Mittel zum Schutz des kulturellen Erbes aufzubringen. Der verheerende Großbrand letzten Donnerstag hat 30.000 Bücher aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert und mindestens 34 Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert vernichtet. Mehr als 40.000 Bücher sind schwer beschädigt worden und müssen aufwendig restauriert werden. Spendenkonto: Gesellschaft Herzogin Anna Amalia e.V., Sparkasse Mittelthüringen, Kontonummer: 30 10 40 400, Bankleitzahl: 820 510 00.

 

Forscher dokumentieren aussterbende Sprachen

FRANKFURT/MAIN. Wie Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind, dokumentiert werden können, war das Thema einer wissenschaftlichen Konferenz an der Frankfurter Goethe-Universität. Zwei Drittel der 6.500 auf der Erde gesprochenen Sprachen sind in der Gefahr, im Laufe der nächsten beiden Generationen zu verschwinden. Als Hauptursache für deren Sterben gilt laut Volkswagenstiftung, die die Konferenz initiiert hat, die Globalisierung. "Sie erfaßt die entferntesten Gegenden der Welt", betont Vera Szöllösi-Brenig, Mitglied der Abteilung Geistes- und Gesellschaftswissenschaften der Stiftung. "Etwa dann, wenn in einem Indianerdorf im brasilianischen Dschungel der erste Fernseher aufgestellt wird und das nationalsprachige Programm den Konsum-Luxus der westlichen Welt in die kleinste Hütte strahlt." Mit fast zehn Millionen Euro fördert die Volkswagenstiftung seit vier Jahren die Dokumentation von 30 vom Aussterben bedrohten Sprachen. Im Untergang einer Sprache sehen die Forscher dabei mehr als das Verschwinden eines Kommunikationsmittels. "Es stirbt letztlich ein Stück Vielfalt unserer Welt", so Szöllösi-Brenig.

 

Verleger appellieren an Deutschen Bundestag

BERLIN. Der Deutsche Bundestag soll die Bundesregierung auffordern, doch gegen das umstrittene Caroline-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (siehe Seite 20 dieser Ausgabe) vorzugehen. Darum bitten der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten. Mit dem Caroline-Urteil werde die Schere im Kopf von Journalisten, Fotografen und Verleger immer schärfer, heißt es in dem Brief. Die Verleger würden bis zum Ablauf der Einspruchsfrist am 24. September nichts unversucht lassen, damit die Regierung doch noch Einspruch erhebt, erklärten die Geschäftsführer beider Verbände.

 

BND geht gegen Buch eines Ex-Mitarbeiters vor

FRANKFURT/MAIN. Nach einer Anzeige des Bundesnachrichtendienstes (BND) ermittelt Generalbundesanwalt Kay Nehm wegen des Verdachts auf Offenbarung von Staatsgeheimnissen gegen den ehemaligen BND-Mitarbeiter Norbert Juretzko. Grund ist das Buch "Bedingt dienstbereit", das er über seinen früheren Arbeitgeber geschrieben hat.

 

Sprach-Pranger

"Feel Free To Say No"

Werbespruch einer Antiraucher-Kampagne der EU-Kommission


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