© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/04 24. September 2004

Zitate

"Warum werden Akademikerinnen nicht schwanger? (...) Die gebärfähige Erwerbstätige zeigte sich genauso stur wie die erwerbsfähige Gebärfähige. Nicht mal gegen Bares von Vater Staat (der zahlt immerhin) war sie bisher bereit, sich befruchten zu lassen. (...) Die Wissenschaft hat festgestellt: Geld spielt nicht die entscheidende Rolle. Vielmehr sind fehlende Tagesmütter, Krippen- und Kindergartenplätze der Grund, warum Frauen auf die vielleicht schönste Erfahrung in ihrem Leben verzichten. (...) Die Tatsache, daß 40 Prozent unserer Akademikerinnen kinderlos bleiben, muß uns erschrecken."

Harald Schmidt, Schauspieler, im Magazin "Focus" 38/04

 

 

"Die Wirtschaftsredaktionen fast aller Zeitungen stehen mehr oder minder auf der Seite derer, die auf Geld sitzen. (...) Um überhaupt Inserate zu bekommen, muß ein Medium 'wirtschaftsfreundlich' sein. Was das ist, bestimmen aber nicht Nationalökonomen, die das Wohl der gesamten Volkswirtschaft im Auge haben, sondern das bestimmen jene betriebswirtschaftlich orientierten Manager und Unternehmer, mit denen Wirtschaftsredakteure zwangsläufig am häufigsten zusammentreffen. Und was ein guter Betriebswirt für sich und sein Unternehmen will, ist klar: möglichst niedrige Löhne, möglichst lange Arbeitszeiten, möglichst gering besteuerte Gewinne, möglichst niedrige Vermögensteuern."

Peter Michael Lingens im Magazin "Profil" 38/04

 

 

"Wer Rußland ins Chaos stürzen und den europäischen Westen erschüttern will, für den ist der Kaukasus, die seit alters her besonders empfindliche Grenze zwischen Orient und Okzident, der richtige Ort. (...) Selbst wenn es wollte, könnte Moskau sich aus der Region nicht zurückziehen. Die Folge wären Bürger- und Religionskriege, gegen die sich die Konflikte im ehemaligen Jugoslawien wie Geplänkel ausnähmen - drei Flugstunden von Europa entfernt."

Heinrich Maetzke im "Bayernkurier" 37/04

 

 

"Das Risiko besteht darin, daß die EU mit der Türkei einen Staat hereinnehmen würde, dessen Grundstrukturen nur oberflächlich denen Europas entsprechen. Das ändert sich nicht bis zum wahrscheinlichen Beitritt. (...) Wenn die EU-Verfassung und damit das doppelte Stimmrechtsverfahren - eines davon nach der Bevölkerungszahl - angenommen werden, dann ist die Türkei beim Beitritt der größte und wichtigste Staat."

Hans Rauscher im Wiener "Standard" vom 14. September

 

 

"Des Kanzlers Gelassenheit, die echt ist, speist sich nicht aus der Gewißheit, das Land schon wieder auf Kurs gebracht und damit den Wahlsieg 2006 bereits in der Tasche zu haben. Ruhig ist Schröder, weil er weiß, daß er machtpolitisch seinen letzten großen Kampf austrägt."

Eckart Lohse in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 12. September


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen