© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/04 01. Oktober 2004

Meldungen

Bernd Hamer 65jährig verstorben

FRANKFURT. Völlig unerwartet verstarb am Samstag im Alter von 65 Jahren der hessische CDU-Politiker Bernd Hamer. Der aus dem nordrhein-westfälischen Mettmann bei Düsseldorf stammende Rechtsanwalt und Diplom-Kaufmann war von 1983 bis 2003 Mitglied der CDU-Landtagsfraktion in Wiesbaden, wo er als direkt gewählter Abgeordneter die Interessen des Wahlkreises Hochtaunus-Ost vertrat. Seit 1977 gehörte er mit einer achtjährigen Unterbrechung zudem dem Magistrat bzw. der Stadtverordnetenversammlung Bad Homburgs an. In der Kurstadt führte Hamer, der seine konservative Überzeugung immer offensiv und kämpferisch vertrat, jedoch auch über die Parteigrenzen hinweg großen Respekt genoß, die Union 21 Jahre lang. Das bewies nicht zuletzt die Verdoppelung der Mitglieder in seiner Amtszeit, aber auch die Umwandlung der Bad Homburger CDU von einem "Honoratiorenclub" in eine strategisch denkende und handelnde Gruppe, der es vor allem dank seiner Politik gelang, über eine lange Zeit absolute Mehrheiten zu erhalten. An der Frankfurter Fachhochschule lehrte der Jurist Rechtswissenschaften. Als gewählter Prorektor lernte er in den späten siebziger Jahren Intoleranz und Häme kennen, mit der ihm selbst einige seiner linken "Kollegen" begegneten. Immer freundlich, offen und bescheiden, aber klar in der Sprache auftretend, überstand Hamer mit der ihm eigenen Gelassenheit auch solche Zumutungen. Mit seinem Tod verliert die hessische CDU einen ihrer profiliertesten konservativen Politiker.

 

Rheinlandpfalz: Böhr wieder Spitzenkandidat

LUDWIGSHAFEN. In der rheinland-pfälzischen CDU ist das Rennen um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2006 faktisch gelaufen. Die einzige Konkurrentin von Landesparteichef Christoph Böhr, die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse, verzichtete am Dienstag offiziell auf eine Bewerbung: "Die Kandidatenfrage hat sich für mich erledigt." Nach dem Ablauf der Bewerbungsfrist steht damit Böhr als einziger Bewerber um die Spitzenkandidatur fest. Böhr sagte, er stehe trotz der massiven parteiinternen Kritik weiter zu seiner Kandidatur. Nach seiner Einschätzung werde er in Teilen der Partei skeptischer beurteilt als in der breiten Öffentlichkeit. Er sehe keinen Anlaß, seine Bewerbung in Frage zu stellen. Zugleich äußerte er Respekt vor Lohses Entscheidung. Ihm sei klar, daß die Situation für die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin nicht einfach gewesen sei. Wie CDU-Generalsekretär Claudius Schlumberger in Mainz mitteilte, wurde Böhr von fünf Kreisverbänden vorgeschlagen.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen