© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/04 15. Oktober 2004

Zitate

"Ich halte von dieser Scheinlösung, die Geburtenziffern durch Einwanderung zu erhöhen, nichts. Ich halte sie nicht einmal für debattierfähig. Die Immigration käme ja nicht aus einem Nachbarland, sondern aus dem Mittleren Osten, aus dem Maghreb oder aus Schwarzafrika oder aus Asien. Das schafft Integrationsprobleme, mit denen wir nach bisheriger Erfahrung nicht wirklich fertigwerden. (...) Daß man unsere Gesellschaften auffüllen muß mit Leuten aus Zentralasien, aus dem Mittleren Osten oder aus Schwarzafrika, das ist eine der Schnapsideen, auf die Intellektuelle kommen, wenn sie nicht genug nachdenken."

Helmut Schmidt, SPD-Altkanzler, in der "Welt" vom 5. Oktober

 

 

"Ein Beitritt der Türkei zur EU kommt dem Experiment gleich, die Bevölkerung jedes einzelnen EU-Landes über Nacht mit einem Fünftel türkischen Staatsbürgern zu durchmischen. Zwei Millionen Türken nach Österreich, 15 Millionen nach Frankreich, 20 Millionen nach Deutschland. Das ist ein gewagtes Experiment."

Christian Rainer, Herausgeber, im Wiener Magazin "Profil" 39/04

 

 

"Der Beitritt der Türkei wäre ein europäisches Problem, denn er würde Europa schwächen. Es ist in ganz besonderem Maß aber ein deutsches Problem, weil die Türken nach Deutschland kommen werden, wo es schon jetzt viele Türken gibt, bei denen man sich anklammern kann. Man muß nüchtern sehen, daß die USA, die den türkischen Beitritt so sehr betreiben, sicher nicht unglücklich wären, wenn dadurch Europa wirtschaftlich geschwächt wird."

Axel von Campenhausen, Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland, im "Bayernkurier" 40/04

 

 

"Das wirkliche Problem liegt darin, daß die Türkei sehr groß ist (...) und in zehn bis 15 Jahren das bevölkerungsreichste Land Europas. Die Löhne dort liegen noch unter dem Niveau von Osteuropa. (...) Wenn auch noch die Türkei beitritt, wird die Zahl der Verlierer unter den deutschen Arbeitnehmern noch größer. So wünschenswert und sinnvoll ein Türkei-Beitritt ganz langfristig vielleicht sein mag - Finger weg: Wir verheben uns!"

Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts, in der "Passauer Neuen Presse" vom 7. Oktober

 

 

"Die Zahlen sind ein einziges Desaster. Die Arbeitslosenquote der türkischen Bevölkerung ist mehr als doppelt so hoch wie bei der deutschen. In Berlin (...) liegt sie seit Ende der neunziger Jahre sogar bei 40 Prozent. Die Zahl der Türken, die von der Sozialhilfe leben: prozentual mehr als dreimal so hoch wie ihr Anteil an der Bevölkerung. Insgesamt waren 2001 nur noch 44 Prozent der Türken in Deutschland erwerbstätig, Tendenz weiter sinkend (...). Von einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen eingezahlten Beiträgen und Auszahlung kann da keine Rede mehr sein."

Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur und Fernsehmoderator, in der "Zeit" 41/04


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