© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/04 12. November 2004

Öffentlicher Schandfleck
Offenbach am Main: Ein Denkmal verkommt
(JF)

Im Jahre 1926 wurde das vom Architekten Hugo Eberhardt entworfene Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im damaligen Waldpark von Offenbach eingeweiht. Es handelt sich um ein kreisförmig gestaltetes Podest mit acht Pfeilern, die oben kreisförmig abschließen. Im Zentrum steht der Gedenkstein mit der Widmung "In Dankbarkeit und Verehrung von den Kameraden". Die drei Regimenter, denen das Denkmal zugedacht ist, kämpften in Frankreich, Belgien, Rußland, Serbien und Rumänien.

Seit etwa zwanzig Jahren ist das Denkmal im nun umbenannten Leonhard-Eißnert-Park Objekt für Besudelungen. Die halbherzige oder später sogar unterlassene Beseitigung der Schmierereien durch städtische Kräfte machte das Denkmal zum Anziehungspunkt für Graffiti-Sprayer.

Im Laufe der Jahre wurden auch die Steine beschädigt. Beispielsweise wurden Teile aus dem Stahlhelm geschlagen, der oberhalb der Eingangsstufen angebracht ist. Neben belanglosen Graffiti wurden Losungen wie "Soldaten Mörder" an die Stelen geschmiert. Insgesamt ist die komplette Anlage sehr ungepflegt und bildet einen Schandfleck für den gesamten Park.

Die zuständige Stelle der Stadtverwaltung Offenbach konnte auf Anfrage der JF weder Auskunft darüber geben, ob der Zustand mittlerweile abgestellt wurde, noch ob zum Volkstrauertag Veranstaltungen an dem Ehrenmal geplant seien.

 

Fotos:

Ehrenmmal in Offenbach, Herbst 2004: Schandfleck

Inschriften sind kaum noch zu entziffern: Graffitiexzesse

Eine Schmuddelecke ist entstanden: Wann kommt der Abriß?

Urinspuren am Gedenkstein: Die Stadt kümmert sich nicht


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