© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/04 26. November 2004

Meldungen

Petition gegen Uno-Präsenz in den USA

LOS ANGELES. Die konservative US-Bewegung "Move America Forward" (MAF/"Bringt Amerika vorwärts") wirbt in ihrem aktuellen einminütigen Fernsehkurzfilm für die Schließung des Uno-Hauptquartiers in New York und die Ausweisung aller UN-Mitarbeiter. Die Zuschauer sollen die Petition "Get the UN out of the U.S." an US-Präsident George W. Bush unterschreiben, weil Geld aus dem "Öl für Lebensmittel"-Programm der Uno "an die Familien palästinensischer Terroristen" sowie an "Journalisten und Beamte in Ländern, die gegen den Irak-Krieg gewesen sind", geflossen sei. "Es scheint auch, daß es dazu diente, die Waffen zu kaufen, die sogenannte Aufständischen im Irak jetzt benutzen, um Koalitionstruppen, irakische Sicherheitskräfte und unschuldige irakische Zivilisten zu töten", meint die MAF. Der Verein des früheren kalifornischen Vizepräsidenten und US-Republikaners Howard Kaloogian hatte 2003 mehrere hunderttausend Kalifornier für die Abwahl des damaligen demokratischen Gouverneurs Gray Davis mobilisiert. Bei den erreichten Neuwahlen kam dann Arnold Schwarzenegger ins Amt.( www.moveamericaforward.org )

 

Millionen US-Familien fehlt Geld für Essen

WASHINGTON. Laut einem aktuellen Bericht des US-Agrarministeriums haben im Jahr 2003 über zwölf Millionen US-Familien Hunger gelitten oder zumindest Angst, nicht alle Familienmitglieder ausreichend ernähren zu können. Das entspricht einer Quote von 11,2 Prozent aller US-Haushalte, heißt es in dem letzten Freitag vorgelegten offiziellen Bericht. In knapp vier Millionen Familien konnte demnach mindestens eine Person nicht genügend Geld für Lebensmittel aufbringen. Zwei Drittel der betroffenen US-Familien schränkten deshalb ihren Speiseplan ein oder nahmen öffentliche Unterstützung in Suppenküchen in Anspruch, um satt zu werden. Die Studie sollte bereits im Oktober, also vor der Präsidentschaftswahl, veröffentlicht werden. Das Ministerium habe den Bericht aber noch einmal "überprüfen" wollen, erklärte eine Ministeriumssprecherin die Verzögerung.

 

"Political correctness" half WTC-Todespiloten

PHOENIX. Daß die Terroranschläge vom 11. September 2001 nicht verhindert wurden, ist nach Ansicht des FBI-Ermittlers Ken Williams auch der "political correctness" geschuldet. "Wenn man sich heute die Welt vor dem 11. September anschaut, wurden wir damals davon abgehalten, bestimmte Dinge zu tun. Wir wurden Opfer unserer eigenen Beschränkungen", erklärte Williams letzten Sonntag der Zeitung The Arizona Republic. Es habe Bedenken gegen Profile von Terrorverdächtigen nach ethnischer Herkunft gegeben. Williams hatte damals Ermittlungen über Pilotenschüler mit Kontakten zum Terrornetzwerk al-Qaida geführt und empfohlen, daß das US-Außenministerium mit dem FBI zusammenarbeitet, um Informationen über Pilotenschüler aus dem Mittleren Osten zu erhalten.

 

Verfassungsänderung für US-Präsidentenwahl

LITTLE ROCK. Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright hat sich für eine Verfassungsänderung ausgesprochen, die auch nicht in den USA geborenen US-Bürgern eine Kandidatur für das Präsidentenamt ermöglicht. "Wir sind ein Land von Einwanderern", erklärte die US-Demokratin letzten Freitag in Little Rock, Arkansas. Für ein entsprechendes Gesetz werben seit 2003 bereits Anhänger des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger. Der ehemalige "Mister Universum" und Hollywood-Schauspieler ist US-Republikaner und stammt aus Österreich. Albright wurde 1937 in der Tschechoslowakei geboren.


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