© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/05 14. Januar 2005

Plumper Klamauk
Überflüssig: "Trouble ohne Paddel" von Steven Brill
Werner Norden

Der tödliche Unfall ihres alten Freundes Bill läßt die Städter Dan, Jerry und Tom (Seth Green, Matthew Lillard und Dax Shepherd) über ihr eigenes Leben nachdenken. Das längst erloschen geglaubte Feuer ihres gemeinsamen Kindheitstraums wird wieder entfacht, als sie in Bills Habseligkeiten eine Schatzkarte entdecken, auf der das Versteck der Beute des legendären Flugzeugentführers DB Cooper verzeichnet ist. Irgendwo da draußen in den dunklen und tiefen Wäldern von Oregon sollen fast 200.000 Dollar auf die Finder warten. Ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, worauf sie sich einlassen, machen sich die drei unverdrossen auf die Suche nach dem verborgenen Schatz in der Wildnis.

Doch schon bald stecken sie im größten Schlamassel ihres Lebens. Sie werden von zwei Hillbilly-Hinterwäldlern verfolgt, die sie beim Anbau von Marihuana gestört haben, begegnen einer fürsorglichen Bärenmutter, die ihr Handy verspeist, geraten in reißende Stromschnellen, lernen zwei bildhübsche Esoterikerinnen kennen, die in einem Baumhaus leben, und machen die Bekanntschaft eines exzentrischen Bergbewohners (Burt Reynolds), der mehr über den geheimnisvollen Schatz zu wissen scheint ...

Filme über das Erwachsenwerden gibt es in Hülle und Fülle, und die allermeisten davon sind so überflüssig wie ein Kropf. Steven Brills ("Mit Vollgas durch die Nacht") "Trouble ohne Paddel" gehört ohne Zweifel zu dieser Sorte. Die Geschichte der drei Dreißigjährigen, die von einer Kalamität in die andere stolpern und sich nur dank wilder Improvisation von einem Unglück ins nächste retten, vermag in keiner Sekunde zu überzeugen.

Die zahlreichen Gags verpuffen wirkungslos, weil es ihnen an Witz, skurrilem Humor, pfiffigem Charme und vor allem an jenen satirischen Schlenkern und gesellschaftskritischen Spitzen ermangelt, die eine flotte Komödie ausmachen. Was übrigbleibt, ist nichts weiter als plumper Klamauk ohne Unter- und Zwischentöne, der sich seiner Lächerlichkeit nicht einmal bewußt ist.


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