© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/05 11. Februar 2005

Neulich im Internet
Villa Kunterpink
Erol Stern

In der Umgebung des Potsdamer Platzes stieß ich kürzlich auf ein befremdliches Haus, das binnen weniger Tage in bester Stadtlage errichtet worden war. Hier hat kein betuchter und exzentrischer Kauz sein Domizil in Form eines Fertighauses aufgeschlagen, sondern das Gemeinschaftsprojekt von T-Com, Siemens, WeberHaus und Neckermann dient als Schauraum für das derzeit Machbare in Hausbau, Telekommunikation, Sicherheit und Innenarchitektur. Dabei erkennt das Haus, wer sich wann in welchem Raum aufhält. Das Ambiente läßt sich mitsamt Beleuchtung und musikalischer Berieselung der jeweiligen Stimmung anpassen. Die Türsprechanlage öffnet bei Bedarf ferngesteuert, so daß die persönliche Begrüßung wegrationalisiert werden kann. Sollte der Bewohner nicht öffnen, darf ihm der Abgewiesene eine Videobotschaft hinterlassen. So eröffnen sich für kommunikativ entfremdete Familien ganz neue Wege, nicht mehr miteinander sprechen zu müssen. Wer sich künftig mit seinem Billy-Regal SMSen möchte, erfährt unter T-Com-Haus.de, welches Handy zu seinen Gardinen paßt, langstrumpft Euer 

EROL STERN


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