© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/05 18. Februar 2005

Meldungen

Keine Schwimmstunden durch NPD-Mitglied

Bergkamen. Eine 19 Jahre alte Jugendwartin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im nordrhein-westfälischen Bergkamen hat ihre Kandidatur zur Landtagswahl auf der NPD-Liste das Amt gekostet. Die DLRG teilte mit, daß die Frau auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurückgetreten sei. Sie sei damit ihrer Suspendierung zuvorgekommen. Außerdem werde sie Kindern keinen Schwimmunterricht mehr geben. "Es ist für unsere humanitäre Organisation unerträglich, wenn Personen mit rechtsextremen Einstellungen in verantwortlichen Positionen tätig sind", so DLRG-Präsident Klaus Wilkens. Die DLRG werde als überparteiliche Organisation alles tun, um diesen Personen keine Plattform für ihre Ideologien zu bieten.

 

Heitmann: Demokratie ist nicht in Gefahr

Dresden. Die rechte Demonstration zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens vom vergangenen Sonntag und der Wahlerfolg der NPD in Sachsen sind nach Ansicht von Steffen Heitmann (CDU) ärgerlich, stellen aber keine Bedrohung der Demokratie dar. "Die Aufgeregtheit in der Politik ist unangemessen", sagte der frühere Justizministers des Freistaats gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er störe sich an der gegenwärtigen Diskussion, die NPD zu verbieten oder die Gesetze zur Versammlungsfreiheit zu verschärfen. "Eine freie, offene Gesellschaft muß mit ihren rechten und linken Rändern leben. Es kommt darauf an, daß sie in der Mitte ihre politische Kraft nicht verliert", sagte der CDU-Landtagsabgeordnete. Eine Ursache für den Aufstieg der NPD in Sachsen sieht Heitmann auch in einem "tabuisierten und ritualisierten Verweis auf die deutsche Schuld" im Zweiten Weltkrieg. In der jüngeren Generation könnten das viele nicht mehr ertragen.

 

Linke kapern Internetseite der DP

Berlin. Die Internetseite der Deutschen Partei (DP) ist in der vergangenen Woche von Hackern gekapert worden. Statt der gewohnten Seiten der Partei erschien unter der Internetadresse www.deutschepartei.de  unter der Überschrift "Heult doch! Deutsche Opfermythen angreifen!" ein Aufruf für eine linke Demonstration in Dresden. Im linksextremistischen Internetforum Indymedia brüsten sich die Hacker mit ihrer Tat. Neben der DP-Seite waren offensichtlich weitere Internet-auftritte von linken Computerexperten abgeschaltet worden. Nach Angaben der DP hatten die Hacker eine Sicherheitslücke beim Internetanbieter, der die DP-Seiten betreut, ausgenutzt. Mittlerweile ist der Internetauftritt der Partei wieder zugänglich. Rechtliche Folgen haben die Hacker offensichtlich nicht zu befürchten. Die DP will wegen mangelnder Erfolgsaussichten auf eine Anzeige verzichten, sagte Parteisprecher Gottfried Burischek gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.

 

Stadt mißfällt Inschrift auf Gedenkstein

Völklingen. Die Stadt Völklingen prüft Zeitungsberichten zufolge, ob sie einen Gedenkstein für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges entfernen kann. Bürger hatten sich daran gestoßen, daß auf dem Ehrenmal im Völklinger Stadtteil Ludweiler die Inschrift "für Führer und Vaterland" zu lesen ist. Die Stadtverwaltung wolle den Stein entfernen lassen, überprüfe derzeit aber noch, ob sie dazu berechtigt sei.


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