© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/05 25. Februar 2005

Der Streit
Rolf Hochhuth verteidigt Aussagen über David Irving
Marcus Schmidt

Das Interview der JUNGEN FREIHEIT mit Rolf Hochhuth (JF 08/05) hat deutschlandweit Beachtung gefunden und einen Streit zwischen dem Dichter und dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, ausgelöst. Spiegel kritisierte mehreren Medienberichten zufolge, daß Hochhuth in dem Gespräch den englischen Historiker David Irving verteidigt habe. "Wenn Hochhuth den Briten als angeblich seriösen Wissenschaftler in Schutz nimmt, macht er sich dessen Position zu eigen und leugnet damit selbst den Holocaust", sagte Spiegel, der den Dramatiker zudem als "geistigen Brandstifter" bezeichnete. Hochhuth hatte im Gespräch mit der JF unter anderem gesagt, Irving, dem vorgeworfen wird, er verharmlose den Holocaust, sei als Historiker ein absolut seriöser Mann. Ihn als Holocaustleugner zu bezeichnen, sei eine Verleumdung. Gegenüber der Berliner Morgenpost wies Hochhuth die Anschuldigungen Spiegels als "unanständig" zurück. Er sagte, die Äußerungen Spiegels gründeten offensichtlich auf Verleumdungen im Tagesspiegel. Die Zeitung hatte am Samstag über das JF-Interview berichtet und dabei alleine die Passage über Irving herausgestellt. Gegenüber der Morgenpost bekräftigte Hochhuth, daß er weiterhin zu dem Interview mit der JF stehe. Weitere Berichte zu dem Gespräch brachten unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Nachrichtensender N24. Auch der ORF berichtete Anfang der Woche im Internet über das Interview.


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