© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/05 04. März 2005

Meldungen

Der Untergang - Vergessene deutsche Gedenktage 1944/45

Vor sechzig Jahren: Amerikaner bilden Rheinbrückenkopf

Am 7. März 1945 errichten US-Truppen nach überraschendem Gewinn der Ludendorff-Brücke bei Remagen einen rechtsrheinischen Brückenkopf. In den Tagen zuvor mußte die Wehrmacht innerhalb einer Woche das gesamte Rheinland der amerikanischen Übermacht preisgeben. Am 3. März wurde Trier besetzt, am 7. März das linksrheinische Köln. Bei Trier-Petersberg wird das erste große Internierungslager für deutsche Beamte und Soldaten errichtet.

 

Multis keine satanischen Mächte

GÜTERSLOH. An "Globalisierung der Weltgesellschaft und des Weltmarktes" hätten sich, so Jörg Hübner in seiner Studie über "Globalisierung - Herausforderung für Theologie und Kirche" (Evangelische Theologie, 6/2004), die universalistisch orientierten Kirchen stets "gestaltend und kritisch" beteiligt - wenigstens in der Phase vor 1945. Danach haben sich die Ökumene und das globale Finanz- und Wirtschaftssystem immer weiter auseinanderentwickelt. Tiefpunkt war ein ökumenischer Kongreß, 1983 in Vancouver, auf dem die "Transnationalen Unternehmen", die "Multis", als "satanische Mächte" gegeißelt wurden. Noch 2000 erhoben die vereinigten Glaubensgemeinschaften ihre militanten Anklagen gegen das "globale Casino", zu dem der Planet durch das Wirken der internationalen Konzerne und Finanzgruppen geworden sei. Seit kurzem klingt es moderater. Hübner plädiert denn auch für eine Neubewertung und "Entideologisierung" des Globalisierungsprozesses. Die Kirchen sollten mit anderen Nicht-Regierungsorganisationen versuchen, mit den Multis in eine "partnerschaftliche" Beziehung zu kommen. Wie profitorientierte Konzerne jedoch dazu gebracht werden sollen, "soziale Verantwortung" zu übernehmen, die Menschenrechte zu beachten und mit der Dritten Welt einen "fairen Handel" aufzunehmen, um eine "menschengerechte Gestaltung der Wirtschaftsordnung" zu etablieren - dieses Geheimnis behält Hübner leider für sich.

 

Keine Überraschung: Computer und Gewalt

LAFAYETTE/INDIANA. Was alle Eltern und Pädagogen seit Jahren wissen, wurde nun noch einmal empirisch bestätigt: Gewaltszenen in Computerspielen fördern unsoziales Verhalten. In einem Test der amerikanischen Psychologen Brad Sheese und William Graziano von der Purdue-Universität in West Lafayette/Indiana neigten Studenten nach einem solchen Spiel dazu, andere auszunutzen und sich unkollegial zu verhalten (Psychological Science, 02/05). Bei ihren Kollegen, die das gleiche Spiel ohne Gewaltszenen gespielt hatten, konnten die Forscher dagegen keinen solchen Trend beobachten. Möglicherweise untergraben die Spiele die Motivation für soziales Verhalten, indem sie im Gedächtnis abgespeicherte Aggressions-Schemata aktivieren.

 

Erste Sätze

Eine stürmische Vorfrühlingsnacht ging durch die Laubwälder Welsch-Lothringens, wo monatelang Eisenhagel jeden Stamm gezeichnet und zerschroten hatte.

Walter Flex: Der Wanderer zwischen beiden Welten, München 1917


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